Kurier

Allez les bleus!

Von der Pleite zum Titel

- – ALEXANDER HUBER – PETER KARLIK

Mein erstes Nationalte­am-Dress war das Weltmeiste­r-Trikot von Frankreich 1998. Vor Kurzem hab’ ich das blaue Leibchen für eine Lauf-Runde wieder hervorgekr­amt, mit dem Gedanken: „Es wäre wieder Zeit!“

Ja, warum denn eigentlich nicht? Frankreich stellt 20 Jahre nach dem ersten und einzigen WM-Titel eine besonders talentiert­e Auswahl. Am meisten beeindruck­t hat mich eine Liste mit 30 bekannten Fußballern, die es allesamt nicht in den WM-Kader von Trainer Deschamps geschafft haben.

Frankreich.

29. Minute, Khedira trifft durch die Beine von Maicon zum 5:0 für Deutschlan­d gegen Brasilien. Die Deutschen jubeln nur noch verhalten, eine Fußball-Nation wird gedemütigt. Am Ende steht es 7:1, der Traum vom Titel bei der Heim-WM hätte für Brasilien nicht grausamer enden können. Doch diese Blamage wird zum Grundstein für neue Erfolge.

Mit nur einer Niederlage aus 18 Spielen gewann Brasilien souverän die Südamerika-Qualifikat­ion für die WM in Russland. Die Seleção schoss nicht nur mit Abstand

Brasilien.

Die Qualität bei

ist also noch höher als bei der Heim-EM. Seit 2016 ist auch die für ein langes Turnier hilfreiche Erfahrung gestiegen, etwa beim Defensivbo­llwerk um Umtiti, Varane und Abräumer Kanté. In der Offensive scheint die Kreativitä­t mit Könnern wie Mbappé und Griezmann grenzenlos. Tendenzen zur Selbstzers­törung (wie beim legendären Streik 2010) scheinen ausgeschlo­ssen. Also sollte auch der wankende Star Pogba den nötigen Halt finden. die meisten Tore (41), sondern bekam auch mit elf die wenigsten. Ein Mitgrund ist die neue taktische Disziplin in der Defensive. Und in der Offensive haben Marcelo, Neymar oder Willian vier Jahre Erfahrung gewonnen. Klasse-Leute wie Firmino, Gabriel Jesus oder Coutinho waren vor vier Jahren noch gar nicht dabei.

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