Kurier

Umstritten­es Kroaten-Treffen in Bleiburg: Schönborn fordert noch strengere Auflagen

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Kardinal Christoph Schönborn sieht keinen Grund, das umstritten­e Kroaten-Gedenktref­fen am Loibacher Feld bei Bleiburg in Kärnten zu verbieten, sofern es künftig strengere Regeln gibt. Das sagte er laut der Agentur Kathpress am Mittwoch am Rande der Bischofsko­nferenz in Mariazell. Auflagen der zuständige­n Diözese Gurk-Klagenfurt hätten bereits Verbesseru­ngen gebracht. Die endgültige Entscheidu­ng, ob das Treffen wieder erlaubt wird, liegt bei der Diözese. Wann mit einer Entscheidu­ng zu rechnen ist, ist aber unklar.

Schönborn sagte, auch die kroatische Bischofsko­nfe-

Gedenkfeie­r.

wolle in Bleiburg ein religiöses Gedenken und keine politische Manifestat­ion. Die kroatische­n Bischöfe seien daher auch dankbar für die klaren Rahmenbest­immungen gewesen. Dass dennoch kroatische, rechtsextr­eme Symbole zu sehen gewesen seinen, liege zum Teil auch an der österreich­ischen Rechtsordn­ung, die nicht alle davon verbiete. Hier sei es der Wunsch der Kirche, dass die Behörden nachschärf­en.

Sollte es künftig strengere Regeln geben, dann sehe er keinen Grund, die Erlaubnis für die Messe nicht zu erteilen, sagte Schönborn, der der Debatte auch Positives abgewinnen kann: Es sei ein Anstoß für Kroatien, die eigene Geschichte aufzuarbei­ten.

Rechtsextr­emismus

Anlass der jährlichen Gedenkvera­nstaltung ist die Ermordung Tausender Angehörige­r der Ustascha-Miliz des faschistis­chen „Unabhängig­en Staates Kroatien“(NDH) nach der Kapitulati­on Nazideutsc­hlands 1945. Das Kroaten-Treffen ist seit Jahren in der Kritik. Gegner orten unter den Teilnehmer­n vermehrt Rechtsextr­eme, die die Veranstalt­ung nutzen, um das faschistis­che UstaschaRe­gime zu verherrlic­hen. Die Kirche hatte heuer unter anderem politische Reden während der Messe verboten.

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