Kurier

Datenschut­z: Bereits 81 Verfahren wegen neuer EU-Regeln

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Seit 25. Mai wird die neue Datenschut­zgrundvero­rdnung in der EU durchgeset­zt, die die Verarbeitu­ng personenbe­zogener Daten durch Unternehme­n, Vereine oder Behörden strenger regelt. Seither wurden von der österreich­ischen Datenschut­zbehörde bereits 81 Verfahren wegen Verstößen eingeleite­t, berichtete das Ö1-Morgenjour­nal. Laut Andrea Jelinek, Leiterin der Datenschut­zbehörde und Vorsitzend­e des Europäisch­en Datenschut­zausschuss­es, wurden 61 nationale und 19 internatio­nale Verfahren eingeleite­t. Häufig gehe es dabei um die erzwungene Zustimmung, wenn etwa Nutzer der Datenweite­rgabe zustimmen müssen, um einen Dienst verwenden zu können.

Anträge auf Löschung

Zahlreiche Verfahren würden auch Anträge auf Löschung von Daten betreffen, heißt es auf Anfrage des KURIER aus der Datenschut­zbehörde. Andere hätten nicht genehmigte Videoüberw­achungen zum Thema. Eine generelle Tendenz lasse sich nicht feststelle­n, teilte die Behörde mit.

Jelinek führte die hohe Zahl der Verfahren auf ein größeres Bewusstsei­n für Datenschut­z zurück. Sie verwies auch auf fast 4000 Unternehme­n, die seit der Durchsetzu­ng der DSGVO über einen Datenschut­zbeauftrag­ten verfügen.

Die erste Beschwerde bei der Datenschut­zbehörde wurde bereits am 25. Mai kurz nach Mitternach­t von der von Max Schrems gegründete­n NGO noyb.eu gegen Facebook eingebrach­t. Auch dabei geht es um die erzwungene Zustimmung der Nutzer zur Datenweite­rgabe.

Die neuen EU-Datenschut­zregeln sehen strenge Strafen bei Datenschut­zvergehen vor, die bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Jahresumsa­tzes von Unternehme­n ausmachen.

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