Attacke: FPÖ-Landesrat will den ORF „neutralisieren“
Die FPÖ schießt sich weiter auf den öffentlichrechtlichen Rundfunk ein. Wie der Falter schreibt, hat der oberösterreichische Landesrat Elmar Podgorschek in einer Rede dafür plädiert, den ORF zu „neutralisieren“. Podgorschek sprach bei der Thüringer Landtagsfraktion der AfD zu diesem Thema. „Auch auf die Gefahr hin, dass uns eine sogenannte ‚Orbanisierung‘ vorgeworfen wird. Das müssen wir durchziehen.“Weil mit den österreichischen Medien „kein Staat zu machen“sei, setzen die Freiheitlichen auf soziale Netzwerke.
Auftritt. „Freiwillige“Stasi
„Facebook ist Stasi auf freiwilliger Basis“, sagte Podgorschek, und sein Parteichef Heinz-Christian Strache könne über Facebook „unmittelbar mit der Bevölkerung kommunizieren. Und jetzt wissen Sie auch, wieso Facebook von bestimmten Krei- sen so angegriffen wird“, setzte er verschwörerisch hinzu.
SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda fordert wegen dieser Äußerungen von der ÖVP eine „klare Haltung“für einen unabhängigen ORF ein. Bundeskanzler Sebastian Kurz und Medienminister Gernot Blümel (beide ÖVP) müssten „Farbe bekennen“, sagte Drozda zur APA. „Was hier vonseiten der FPÖ kommt, ist eine ganz klare Delegitimierung und Denunzierung von unabhängigem Journalismus.“Drozda vermutet eine Art „Doppelspiel“der Regierungsparteien: Die FPÖ fahre regelmäßig so massive Attacken, dass jegliche ÖVP-Maßnahmen „moderat“erschienen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles Zufall ist.“Auf die Rolle unabhängiger Medien sei Blümel etwa in seinen Schlussworten nach der Medienenquete vergangene Woche nicht eingegangen. Starke Konkurrenz zur Krimiserie: „Der große Europa Report“mit „Mehr oder weniger EU?“kam auf 461.000 Zuseher. Hinter der Krimiserie (auf ATV): „Zu blöd um alt zu sein“(Servus, 121.000) und „Achtung Abzocke“(Kabel1, 120.000).