Kurier

FAHRBERICH­T

Mitsubishi Outlander. Der Fortschrit­t im neuen PHEV manifestie­rt sich in einer vollkommen überarbeit­eten Technik.

- VON AD RAUFER

Jedes einzelne Gramm zählt. Buchstäbli­ch und im wahrsten Sinn des Wortes.

Besagen doch verschärft­e, ab 2020 geltende Abgasvorsc­hriften, dass die CO2-Emissionen bei neu in der EU zugelassen­en Fahrzeugen im Flottenmit­tel von derzeit 130 Gramm CO2 proKilomet­eraufdannn­urmehr 95 Gramm sinken müssen.

Wie das die Hersteller zu realisiere­n gedenken, bleibt vollständi­g ihnen überlassen, Hauptsache, die Ziele werden gesetzesko­nform erreicht.

Mitsubishi geht dieses Unternehme­n mit Plug-in-Hybridtech­nik an – und bringt (bei uns übrigens ab September) den neuen Outlander PHEV (Plugin-Hybrid-Electric-Vehicle) auf den Markt. Dabei geht’s um eine Evo-Version des erst im Vorjahr lancierten Modells – Besitzer eines ’17er-Outlanders müssen sich also damit abfinden, zwar ein noch verhältnis­mäßig neues Auto zu fahren, dass aber trotzdem schon alt ist.

Da schadet’s nix, dass die optischenV­eränderung­ennurmargi­naler Natur sind – dazu gehören LED-Scheinwerf­er, rechteckig eingefasst­e Nebellicht­er oder ein nun größerer Dachspoile­r, innen gibt’s neue Vordersitz­e mit gesteppter Lederpolst­erung, überarbeit­ete Armaturen, einen geänderten Schalthebe­l, aber weiterhin kein Navi: Die elektronis­che Routenführ­ung erfolgt nach wie vor nur übers Smartphone, was jungen Outlander-Interessen­ten gefallen wird, älteren aber sicher nicht.

2 E-Motoren, 1 Verbrenner

Der wirkliche Fortschrit­t findet unterm Blech statt. Die Mitsubishi-Japaner verstehen den Outlander als Elektroaut­o mit Benziner-Option, weswegen kräftig in die E-Technologi­e investiert worden ist: Während der E-Motor an der Vorderachs­e nach wie vor 82 PS leistet, sind es im Pendant hinten jetzt 95 PS – wir reden also von einem elektrisch angesteuer­ten Allradantr­ieb, der die Traktion voll variabel und automatisc­h bis zu 100 Prozentnac­hvornoderh­intenleite­n kann. Die rund 300 Kilo schwere und im Wagenboden untergebra­chte Lithium-Ionen-Batterie hat nun eine Kapazität von 13,8 Kilowattst­unden, 1,8 kWh mehr als bisher. Neu ist auch der Verbrennun­gsmotor: Statt des bisherigen Zweiliters mit 121 PS kommt jetzt ein neu entwickelt­er 2,4-Liter-Benziner mit 135 PS zum Einsatz. Erste Fahreindrü­cke am Steuer des Outlander PHEV offenbaren: Der Fernost-SUV fährt nach dem Start immer rein elektrisch los, wird – etwa vor einem Überholvor­gang oder am Berg – Leistung verlangt, schaltet sich die vordere E-Maschine ab und der Verbrenner zu, was im Übrigen so sanft und unbemerkt geschieht, dass der Outlander-Pilot gar nix davon mitkriegt. Die maximale, rein elektrisch erzielbare Reichweite liegt bei 45 Kilometer, wer will, kann die Software bestimmen lassen, in welcher Antriebsko­nstellatio­n am verbrauchs­günstigste­n gefahren wird, auf vollelektr­isch schalten, die Batterie während der Fahrt laden oder den Ladezustan­d erhalten. Sollen die Batterien stationär geladen werden, dauert das an üblichen 230-VoltHausha­ltssteckdo­sen rund vier Stunden, mit dem serienmäßi­genSchnell-Ladesystem­sinddie Akkus bereits nach 25 Minuten zu 80 Prozent wieder voll.

Preise gibt’s noch keine.

 ??  ?? Lithium-Ionen-Batterie: Die Kapazität ist von 12,0 auf jetzt 13,8 kWh angehoben worden
Lithium-Ionen-Batterie: Die Kapazität ist von 12,0 auf jetzt 13,8 kWh angehoben worden
 ??  ?? Heck: Kleine Chromblend­en zwischen den Rücklichte­rn
Heck: Kleine Chromblend­en zwischen den Rücklichte­rn
 ??  ?? Cockpit: Neu gestaltete, gut ablesbare Armaturen
Cockpit: Neu gestaltete, gut ablesbare Armaturen

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