Rädler nach Bosnien-Sager selbst „tiefst beleidigt“
ÖVP-Mandatar. Bin Flüchtlingshelfer, kein Rassist
Die Aufregung bei der Opposition und in den Medien war groß. Der langjährige nieder österreichische Bürgermeister undÖVP- Nationalrat J oh an nRädler(66)be kam sogar nachträgliche inenOrdnungs ruf von Parlaments präsident Wolfgang Sobotka (ebenfalls ÖVP), doch einsehen will er die Empörung weiter nicht. Im Gegenteil.
Aber kurz zur Vorgeschichte, worum geht es?
BeiderBVT- Sondersitzung am Montag im ParlamentgabRädlerb ei der Rede von Alma Zadic (Liste Pilz) einen umstrittenen Zwischenruf von sich: „Sie sind nicht in Bosnien! Verwechseln Sie das nicht!“
Täter-Opfer-Umkehr?
Der von vielen Beobachtern als rassistisch interpretierte Sager ist für Rädler aber überhaupt kein Grund, sich bei der bosnisch-stämmigen Abgeordneten zu entschuldigen.
Vielmehr geht Rädler im Gespräch mit KURIER-Politik-Chef Josef Votzi für die SchauTV- Serie „Warum eigentlich“zur Offensive über. Rädl er :„ Esi steine tiefe Beleidigungm einerseits, eine Kränkung, wenn man mir jetzt Rassismus vorwirft, wo ich soviel für Bosnien getan habe.“Er habe schließlich eine lange Vergangenheit als Flüchtlings helfer, sei noch immer drei Mal im Jahr in Bosnien. Die Abgeordneten der Liste Pilz nehmen für den ÖVP-Mandatar lediglich die „Opferrolle“ein, um von ihren innerp ar teil ichenTurbu lenzen abzulenken.
So gesehen habe nicht er sich bei Frau Zadic zu entschuldigen, vielmehr müsse sie sich entschuldigen, „wenn sie Österreich weiterhin als unsicheres Land bezeichnet“. Dabei müsste doch sie, als gebürtige Bosnierin, eigentlich ganz genau wissen, was ein unsicheres Land sei, bekräftigt Rädler seine umstrittene Aussage. So habe Bosnien die höchste Kriminalitätsrate von all seinen Nachbarländern, Korruption sei an der Tagesordnung. Demgegenüber sei die Kriminalität in Österreich auf dem tiefsten Stand seit zehnJahren, sagtderÖVP-Abgeordnete und Bürgermeister von BadErlach.
Vorverurteilung Kickls
Dass es bei der Zadic-Rede nicht allgemein um Kriminalität ging, sondern um die Affäre um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismus bekämpfung, ficht Rädler nicht an. Die Causa BVT und die Debatte über die zunehmend umstrittene Rolle von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl sieht er als„ Vorverur teilung“des Ministers, will die Sache aber nicht weiter kommentieren. Da seien jetzt die Gerichte am Zug.