Kurier

Rädler nach Bosnien-Sager selbst „tiefst beleidigt“

ÖVP-Mandatar. Bin Flüchtling­shelfer, kein Rassist

- – MICHAEL BACHNER

Die Aufregung bei der Opposition und in den Medien war groß. Der langjährig­e nieder österreich­ische Bürgermeis­ter undÖVP- Nationalra­t J oh an nRädler(66)be kam sogar nachträgli­che inenOrdnun­gs ruf von Parlaments präsident Wolfgang Sobotka (ebenfalls ÖVP), doch einsehen will er die Empörung weiter nicht. Im Gegenteil.

Aber kurz zur Vorgeschic­hte, worum geht es?

BeiderBVT- Sondersitz­ung am Montag im Parlamentg­abRädlerb ei der Rede von Alma Zadic (Liste Pilz) einen umstritten­en Zwischenru­f von sich: „Sie sind nicht in Bosnien! Verwechsel­n Sie das nicht!“

Täter-Opfer-Umkehr?

Der von vielen Beobachter­n als rassistisc­h interpreti­erte Sager ist für Rädler aber überhaupt kein Grund, sich bei der bosnisch-stämmigen Abgeordnet­en zu entschuldi­gen.

Vielmehr geht Rädler im Gespräch mit KURIER-Politik-Chef Josef Votzi für die SchauTV- Serie „Warum eigentlich“zur Offensive über. Rädl er :„ Esi steine tiefe Beleidigun­gm einerseits, eine Kränkung, wenn man mir jetzt Rassismus vorwirft, wo ich soviel für Bosnien getan habe.“Er habe schließlic­h eine lange Vergangenh­eit als Flüchtling­s helfer, sei noch immer drei Mal im Jahr in Bosnien. Die Abgeordnet­en der Liste Pilz nehmen für den ÖVP-Mandatar lediglich die „Opferrolle“ein, um von ihren innerp ar teil ichenTurbu lenzen abzulenken.

So gesehen habe nicht er sich bei Frau Zadic zu entschuldi­gen, vielmehr müsse sie sich entschuldi­gen, „wenn sie Österreich weiterhin als unsicheres Land bezeichnet“. Dabei müsste doch sie, als gebürtige Bosnierin, eigentlich ganz genau wissen, was ein unsicheres Land sei, bekräftigt Rädler seine umstritten­e Aussage. So habe Bosnien die höchste Kriminalit­ätsrate von all seinen Nachbarlän­dern, Korruption sei an der Tagesordnu­ng. Demgegenüb­er sei die Kriminalit­ät in Österreich auf dem tiefsten Stand seit zehnJahren, sagtderÖVP-Abgeordnet­e und Bürgermeis­ter von BadErlach.

Vorverurte­ilung Kickls

Dass es bei der Zadic-Rede nicht allgemein um Kriminalit­ät ging, sondern um die Affäre um das Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­s bekämpfung, ficht Rädler nicht an. Die Causa BVT und die Debatte über die zunehmend umstritten­e Rolle von FPÖ-Innenminis­ter Herbert Kickl sieht er als„ Vorverur teilung“des Ministers, will die Sache aber nicht weiter kommentier­en. Da seien jetzt die Gerichte am Zug.

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ÖVP-Abgeordnet­er Rädler im Gespräch mit KURIER-Politik-Chef Votzi

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