Ein Start mit Aufregung: Aber
WM-Auftakt. Mit einem 5:0-Kantersieg gegen ein schwaches Team aus Saudi-ArabienstartetederGastgeber in das Turnier. Die Einlage von Popstar Robbie Williams war also nicht der einzige Fingerzeig des Abends.
WM erstmals hochkochen ließ. Da gab der Brite in einer sympathisch schlicht gehaltenen Eröffnungsfeier unter anderem seinen Hit „Let Me Entertain You“zum Besten und betrachtete den Titel später als Auftrag. Williams sang die Textzeile „I did this forfree“undstreckte– füralle Welt sichtbar – den Mittelfinger in die Kamera.
Seine Reaktion auf jene Kritiker, dieihmvorgeworfen hatten, für Geld im Reich des Wladimir Putin dessen Prestigeprojekt aufzupolieren.
Umsonsthabeeresgetan, beteuert Williams, und hat frei Haus gleich den ersten WM-Skandal mitgeliefert. Die russische Seele wird dies ohnehin nicht verdunkeln. Denn die „Sbornaja“gewinnt das Duell der im weltweiten Ranking am schlechtesten platzierenWM-Starter. Überraschend klar 5:0. Aufatmen.
Skepsis
Noch vor dem Anpfiff wurde wohl so manch böse Vorahnung wach, als der klapprige Polizeibus, ein Relikt aus längst vergangenen Sowjetzeiten, zum wiederholten Mal versucht, die Einfahrt ins Innere des Luschniki-Stadions anzupeilen. Im Rückwärtsgang und vorsichtshalber mit Blaulicht. Ein Sinnbild jedenfalls, das die Rolle des Gastgebers treffend beschreibt.
Russlands Nationalmannschaft hat in den vergangenen Monaten den Vorwärtsdrang niegefundenundwarjetztum Schadensbegrenzung bemüht. „Mit Würde spielen“, verlangte Präsident Wladimir Putin gar, der Global Player, der kein Verlierer sein will. In seiner Eröffnungsrede umarmte der Staatschef die Welt im verbalem Kuschelkurs. „Willkommen.“
78.011 Zuschauer füllten die auf Hochglanz gebrachte Arena. Diemeistenvonihnen wohl in der Hoffnung, keine Blamage zu erleben, dem Gesetz vertrauend, wonach seit 1966 noch kein WM-Gastgeber das Eröffnungsspiel verloren hat. Und die Welt