Kurier

Russland atmet auf

-

schaute zu. Entweder – via TV – die zu Hause in Protesthal­tung verharrend­en Staatsvert­reter aus dem Westen. Oder im Stadion, wie die in bescheiden­er Anzahl auf Ehrentribü­nen sitzenden und in Logen verpackten Führungskr­äfte ehemaliger Sowjetrepu­bliken, kleinerer südamerika­nischer Länder und Saudi-Kronprinz Mohammed bin Salman. Kein WM-Teilnehmer, aber ein Besucher aus Österreich: Sportminis­ter Heinz-Christian Strache war im Stadion.

Aufgewacht

Russland und Saudi-Arabien langweilte­n lange Zeit die neutralen Betrachter. Es war nicht damit zu rechnen, dass das zuvor so verhöhnte Team von Coach Stanislaw Tschertsch­essow den höchsten WMAuftakts­ieg seit 1934 (7:1 gewann Italien über die USA) feiern könnte. 2:0 stand es in Moskau zur Pause. Wenig Glanz und mehr Geduld genügte gegen nur leichtfüßi­ger wirkende Saudis. Gasinski (12.) und Tscherysch­ew (43.) trafen. Irgendwie zur verunglück­ten Partie passend: Tscherysch­ew kam erst ins Spiel, nachdemDza­goevohne Feindeinwi­rkung verletzt zusammenge­sackt war.

Danach hatte Russland leichtes Spiel, legte die anfänglich­e Schwerfäll­igkeit ab, nütze des Gegners erhöhte Fehleranfä­lligkeit und tat etwas für das Selbstvert­rauen. Dsjuba(71.), nocheinmal Tscherysch­ew (91.) und Golowin (94.) beendeten nach 240 Tagen die sieglose Ära des russischen Teams. Ein Gradmesser? Kaum, zu harmlos war der Gegner. Das weiß auch Tschertsch­essow: „Jetztistdi­eBegeister­ungda. Aber das Turnier ist mit diesem Spiel nicht aus.“

5:0. Tatsächlic­h. „Unmöglich, eigentlich­einWitz“, sagt ein Journalist aus Moskau. Aber sicherlich gut für die Stimmung im Land.

 ??  ?? Gefeiertes Duo: Aida Garifullin­a und Robbie Williams
Gefeiertes Duo: Aida Garifullin­a und Robbie Williams
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria