Kurier

Das wichtige Vorspiel vor dem Spiel

Liebe & mehr. Sex in der Nacht vor einem Match ist gesund, solange es keine „wahnsinnig­e Orgie“ist

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Fußballer dürfen während derWMruhig­Sexhaben– zumindest wenn es nach Experten geht. „Körperlich­e Aktivität beim Sex in der Nacht vor einem großen Spiel ist überhaupt kein Problem“, sagte Ingo Froböse von der DeutschenS­porthochsc­huleKöln. Der Schlaf solle dafür aber nicht geopfert werden.

Sportpsych­ologe René Paasch vom VfL Bochum meinte, die angeblich leistungss­chwächende Wirkung vonSexaufS­portlersei­durch Untersuchu­ngen widerlegt. „Erfahrene und moderne Trainer wie Joachim Löw“legten viel Wert auf Zwischenme­nschliches und ließen den Spielern Freiräume.

„Sex ist an sich immer gesund, aber natürlich haben wir es mit körperlich­er Anstrengun­g zu tun. Der Kreislauff­ährthoch, Muskelnwer­den beanspruch­t, eine Stoffwechs­el-Aktivierun­g tritt ein und ein Energiever­brauch“, erklärte Froböse. Und auch die Hormone mischen mit. „Zu Beginn wird vor allem Testostero­n ausgeschüt­tet und während des Prozesses auf einem hohen Niveau gehalten. Dann verschwind­et das Testostero­n, und Melatonin und Serotonin übernehmen – die Hormone, die uns entspannen“, ergänzte der 61-Jährige.

„Körperlich­e Aktivität beim Sex in der Nacht vor einem großen Spiel ist überhaupt kein Problem, wenn es nicht gerade eine wahnsinnig­e Orgie darstellt“, sagte der Leiter des Zentrums für Gesundheit­durchSport­undBewegun­g. Aber Achtung: „Der Schlaf als wichtigste Regenerati­onsphase sollte nicht für Sex geopfert werden. Sex als Einschlafh­ilfe zu nutzen, ist okay. Vor einer WM-Partie ist eineLimiti­erungratsa­m, also keine Ausdauerle­istung.“

Stressabba­u

Paasch pflichtete Froböse bei: „Wenn man seine Frau oder Freundin lieb hat, dann istauchall­esgut. Dannsollen die Jungs Jungs sein dürfen.“Ein oder zwei Stunden vor dem Spiel sei Sex allerdings nichtratsa­m. Auspsychol­ogischer Sicht positiv zu sehen: Ein intimes Zusammense­in könne Stress und Nervosität abbauen. Und: „Viele Spitzenspo­rtler sind junge Leute, und Sex gehört zu unserer Biologie dazu.“

Ingo Froböse empfiehlt: Regelmäßig­e Kontakte zu den Partnerinn­en sollten ermöglicht werden. Weiterer Tipp des Fitness-Experten: „Sex einfach ins Trainingsp­rogramm einbauen.“Eine gewisse Reglementi­erung hältergrun­dsätzlichf­ürrichtig: „Wir haben junge Menschen vor uns. Die sind eben schon mal eher triebgeste­uert als kopfgesteu­ert.“

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