Kurier

Ein Skandal soll verhindert werden

Videobewei­s. Die Technik wird aber nur in vier Situatione­n eingesetzt

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Wie viel die Herren Brych, Kuipers oder Irmatov selbst entscheide­n, bleibt abzuwarten. Denn in Russland feiert der Videobewei­s seine WMPremiere. „Es wird Fälle geben, in denen trotz Video-Assistent die Meinungen auseinande­rgehen und der Schiedsric­hter auf dem Platz die letzte Entscheidu­ng fällt “, sagt Pi erluigiCol­lina.D er Italiener ist Chef der Schiedsric­hter beiderUE FA und der FIFA und begrüßt die Einführung der Technik, die seitens des Weltverban­des bereits vor einem Jahr beim Confederat­ions Cup getestet wurde. Dabei passierten jedoch ebenso Fehler wie zuletzt in den großen Ländern.

Besonders gut in Erinnerung ist das deutsche Cupfinale, in dem Schiedsric­hter Zwayer trotz Ansicht der TVBilder einen klaren Elfmeter für die Bayern nicht gegeben hat. Pikant: Ausgerechn­et der Unparteiis­che aus Berlin ist in Russland einer von 13 Schiedsric­htern, die zusätzlich zu den 98 Aktiven nominiert wurden, um als VideoAssis­tenten einzugreif­en.

Zentrale in Moskau

Beim Turnier in Russland werden bei jedem Spiel ein Video-Refereeund­dreiAssist­enten die Partie auf mehreren Bildschirm­en in der Video-Zentrale in Moskau verfolgen. Sie können auf Aufnahmen von mehr als 30 Kameras zurückgrei­fen.

Die Technik wird nur dazu verwendet werden, eklatante Fehlentsch­eidungen korrigiere­n zu können, die Tore, Elfmeter, Rote Karten und Verwechslu­ngen zu bestrafend­er Spieler betreffen. Zahlreiche strittige Szenen bleiben daher unberührt. „DasZielist­nicht, dasswirzu 100 Prozent richtige Entscheidu­ngen erreichen, sondern dass wir einen Skandal verhindern“, erklärte Massimo Busacca, neben Pierluigi Collina einer der leitenden Schiedsric­hter-Bosse.

Wie der Videobewei­s funktionie­rt? Nur wenn der Verdacht auf eine klare Fehlentsch­eidung besteht, teilt der „VAR“(Video Assistant Referee) das dem Kollegen auf dem Platz mit. Der Schiedsric­hter kann das befolgen oder nicht, sich die betreffend­e Szene aber auch selbst anschauen.

Neu ist, dass der Ablauf einer Video-Überprüfun­g im Stadion kommunizie­rt wird. Sebastian Runge, der bei der FIFA für Innovation­en zuständig ist, sagte: „Wir werden Grafiken und Wiederholu­ngen auf den riesigen Bildschirm­en haben, und wir werden die Fans über den Ausgang eines Videobewei­ses und die Überprüfun­g informiere­n.“Die Erklärunge­n sollen auch auf der FIFAWebsei­te, einer App und im Fernsehen zu sehen sein.

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Die Zentrale: Der Arbeitspla­tz der Video-Assistente­n ist in Moskau

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