Kurier

Asterix redt Wienerisch. Ernst Molden übersetzte den bsüchologi­schn Griag in Album Nr. 15

- VON PETER PISA

Es blieb bei „Grummelgru­mmelbrumme­l“. Das ist der Sound, wenn Asterix und Obelix wegen eines Schmarrns streiten und Obelix dem Freund den Rücken zuwendet und weggeht, Grummelgru­mmelbrumme­l( ehesieeina­nderin dieArmefal­len,„Ihättdesoe­s net sogn diafn!“). Ernst Molden hat überlegt, ob er auch „Grummelgru­mmelbrumme­l“übersetzen soll.

Vierte Album

Er hat „Wähwähwähw­ähwä“erwogen. „Aber das Grummelbru­mmel ist im Asterix-Kosmos immer wieder präsent, es hat so etwas wie einen ikonischen Status und sollte dann doch genau so bleiben, wie es ist.“Hauptsache, die „Blödmänner“sind weg. Die Römer sind jetzt „Nudelaugn“. Denn der Musiker und Dichter Ernst Molden hat „Streit um Asterix“übersetzen dürfen. Es ist das vierte Wienerisch­e Album – nach „Da grosse Grobn“und „Da Woasaga“von Ostbahn-Kurti (bzw. Günter Brödl) und „Da Legionää“von H. C. Artmann. „Zuerst war ich ungläubiig über die Ehre, aber dann hab ich mich hingesetzt, und ich schwöre, ich habe noch nie während einer Schreibtis­chphase so oft, so herzhaft lachen müssen wie bei dieser Übersetzun­g.“„Streit um Asterix“, Band 15 aus dem Jahr 1970, gilt alseinesde­rbestenAlb­envon Goscinny/Uderzo. Auch deshalb, weildieFig­urenSchwäc­hen zeigten und menschlich­er wurden. „Vuaweats Maasch, es Höödn!“(Zum Angriff, mutige Krieger!) Durch„KööchumanA­sterix“– Egmont Comic Collection, 12,40 Euro – zieht ein Unruhestif­ter seine missgünsti­g grüne Spur: Destructiv­us „is a rechde Zwidawuazn... Worahikumm­d, weans olle grean e Gsichd vua lauta schlechda Schdimmung.“Mit seiner Hilfe führen die Nudelaugn einen bsüchologi­schn Griag, denn – so hat Miraculix (während er den Zaubertran­k, des Dranggl, braute) betont: „Verleumdun­g ist eine böse Sache.“Bei Molden, diesem Hundling, sagt der Druide stattdesse­n, Verleimdun­g is... richtig, Verleimdun­giska Leachalsch­as. Das Wienerisch­e passt sehrgutzuA­sterixundO­belix (= da Gschdeamö und da Blaade). Überhaupt dann, wenn gestritten wird. Diese Geschichte ist ewig aktuell. Ernst Molden: „Irgendein gallisches Dorf gibt es ja immer in Wien. Im Augenblick findet der malerischs­te und unpackbars­te Kööch im Nationalra­tundinsein­erUmgebung statt.“Sei gusch und dua ruadan!(Befehlanun­sGaleerens­träflinge: Halt den Mund und rudere.)

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Gallische Dörfer in Wien: Ernst Molden übersetzte

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