Kurier

Messi scheiterte an der Elferfrage

Überraschu­ng. Argentinie­n erreichte gegen Island nur ein 1:1, der Superstar ließ die größten Chancen aus

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In Island wurden gestern keine Hochzeiten gefeiert. Sie waren entweder nicht an diesem Tag angesetzt oder verschoben worden. Denn die Insel-Bevölkerun­g hatte Wichtigere­s zu tun, man musste dem Nationalte­am gegen Argentinie­n die Daumen drücken. Mit Erfolg: Island sagte Ja – aber zum ersten Auftritt seiner Mannschaft.InReykjaví­kverfolgte­n Tausende Anhänger im Freien bei lauschigen acht Grad das Spiel – mit dem 1:1 des Außenseite­rs gegen den Favoriten Argentinie­n wurde ihnen warm ums Herz. Island führte die bekannten Tugenden ins Treffen und erkämpfte sich einen Punkt gegen klar überlegene Südamerika­ner, auch, weil Superstar Messi einen Elfmeter verschoss.

Von Beginn an waren die Rollen klar verteilt. Hier Argentinie­n, das das Spiel machte, und nach zwei Messi-Chancen verdient durch eine sehenswert­e Einzelakti­on von Agüero in Führung ging (19.).

Glückloser Messi

Dort Island, das im Kollektiv die Räume in der Defensive dichtmacht­e und gezielt und effektivko­nterte.Oftfandder Außenseite­r zwar nicht den Weg in den gegnerisch­en Strafraum, doch jedes Mal strahlten die Isländer Gefahr aus. Bjarnason hatte schon früh einen Treffer auf dem rechten Fuß, Finnbogaso­n gelang mit einem Abstauber dann doch der Ausgleich zum 1:1 (23.).

Argentinie­n blieb in Folge bestimmend, allerdings fehlte es phasenweis­e an der nötigen Bewegung in der Offensive. In der Defensive agierte man oft erschrecke­nd sorglos, was sich jedoch nicht rächte.

Superstar Messi zeigte sich vor den Augen von Legende Diego Maradona bemüht und schoss nicht weniger als elf Mal auf das isländisch­e Tor. Das einzige Manko: Er traf nicht. Auch die beste aller Chancen, einen Elfme- ter, nutzte er nicht, der überragend­e Goalie Halldórsso­n hielt den schwach und unplatzier­t getretenen Strafstoß (63.). Von seinen letzten sieben Elfmetern (Team und Barcelona) vergab Lionel Messi damit sogar vier.

Unter Druck

Er unternahm dennoch bis zum Schluss alles für den Sieg, prallte aber mit seinen Kollegen an der isländisch­en Mauer ab. Die Männer aus dem Atlantik agierten im Finish wie Handballer und verbarrika­dierten ihren Strafraum. Für Argentinie­n war der Auftakt enttäusche­nd, der Mitfavorit steht im nächsten Spiel gegen Kroatien unter Druck. Lionel Messi weiß: „Wir dürfen uns jetzt nicht verrückt machen. Es gibt auch positive Dinge, die wir mitnehmen können abgesehen vom Unentschie­den.“

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 ??  ?? Kaum zu glauben: Diego Maradona litt auf der Tribüne, als Lionel Messi per Elfmeter scheiterte und Argentinie­n gegen Island nicht gewann
Kaum zu glauben: Diego Maradona litt auf der Tribüne, als Lionel Messi per Elfmeter scheiterte und Argentinie­n gegen Island nicht gewann

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