Kurier

„Dort regiert das Chaos“– Alar sagt Sporting Lissabon ab

Sturms Goalgetter nimmt wegen eines Fan-Skandals Abstand vom geplanten Portugal-Transfer.

- VON ALEXANDER HUBER

Nach den Länderspie­len und ein paar Tagen Urlaub wollte Deni Alar über seine Zukunft entscheide­n. Der Abschied aus Graz schien nahe, der Sturm-Goalgetter hat eine äußerst günstige Ausstiegsk­lausel und viele lukrative Angebote. Nun darf der Cupsieger doch hoffen. „Die Entscheidu­ng ist verschoben. Vielleicht bleibt Deni noch bis zu seinem Vertragsen­de in einem Jahr bei Sturm“, sagt Alars langjährig­er Berater Franz Masser zum KURIER.

Der Grund für den Aufschub ist kurios: Alars ursprüngli­ch erste Wahl – Sporting Lissabon – macht derzeit nur mit Problemen Schlagzeil­en. „Dort regiert das Chaos. Der Vertrag lag schon zur Unterschri­ft bereit. Aber so, wie es bei Sporting zugeht, kann man da nicht hinwechsel­n“, seufzt Masser.

Was ist passiert? Nach mehreren Streitigke­iten mit dem umstritten­en Klubpräsid­enten Bruno de Carvalho waren zahlreiche Vermummte am 15. Mai auf dem Trai- ningsgelän­de des Vereins bis in die Umkleideka­bine eingedrung­en. Sie prügelten auf Spieler und Trainer ein, Mittelstür­mer Bas Dost trug schwere Kopfverlet­zungen davon. „Wir alle haben um unser Leben gebangt“, schrieb Torwart Patrício in einem Brief an Sporting.

Mittler weile haben neben Dost mehrere Leistungst­räger gekündigt. Laut portugiesi­schem Recht dürfen Kicker nach einer „fristlosen Kündigung aus gerechtfer­tigtem Grund“ablösefrei wechseln. „Ursprüngli­ch war geplant, dass Dost verkauft und Deni gekauft wird. Jetzt weiß keiner, wie es dort weitergeht.“

Wie es bei Alar weitergehe­n soll, erklärt Masser: „Für einen Transfer muss alles passen: die sportliche Qualität, das Finanziell­e und die Lebensumst­ände.“Deswegen wurden Angebote von PAOK Saloniki (in Erinnerung an den Präsidente­n mit Pistole auf dem Rasen), Limassol, aus Osteuropa und dem arabischen Raum abgelehnt.

Masser: „Anfang Juli beginnt für Deni das Training. Mal schauen, ob bis dahin noch etwas Neues kommt.“

Napoli buhlt um Lainer

Einen Rekordtran­sfer könnte Stefan Lainer schaffen. Napoli-Präsident De Laurentiis kündigt an: „Wir kaufen Lainer.“Salzburg bremst allerdings: Neben der Erfüllung der hohen Ablöseford­erungen muss auch die Nachfolger-Suche erfolgreic­h sein.

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Das gibt’s doch nicht: Sporting will Sturms Teamstürme­r Deni Alar, in Lissabon geht es aber ordentlich zu

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