Nachhaltig: Vorreiter und Weiterführer
Seit zehn Jahren gibt es bei Jugend Innovativ den Raiffeisen-Sustainability-Award
Seit zehn Jahren finden sich unter innovativen Projekten aus österreichischen Schulen immer wieder auch technische und/ oder wissenschaftliche Lösungen für den Klimaschutz, für Nachhaltigkeit. Beim österreichweiten Schulwettbewerb Jugend Innovativ gibt es seither einen eigenen Sonderpreis. Gesponsert wird dieser von derRai ff eisenNach haltigkeits initiative (RNI). Diese bemüht sich, die Prinzipien von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu verbreiten. „In der Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative ist es uns ein besonderes Anliegen, das Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei Jugendlichen so früh wie möglich zu fördern “, betont Andrea S ihn Weber, Geschäftsführerin der RNI.
Franz Fischler, Schirmherr der RNI, zeigte sich bei der Preisverleihung (wieder einmal) begeistert von den engagierten und kompetenten Lösungsvorschlägen der Jugendlichen in Sachen Nachhaltigkeit, einer der größten globalen Herausforderungen.
Die fünf besten Projekte (von 38 im Herbst angetretenen), die es in diesem Jahr ins Bundesfinale von Jugend Innovativ geschafft haben, werden rechts und unten kurz vorgestellt.
Anlässlich des runden Jubiläums wurden aber auch „alte“erfolgreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen. Einige Alumnis konnten sich Zeit freischaufeln.
Dünger aus der Luft
Eine davon war Stefanie Pöttinger. Sie stammt aus dem damals ersten „Gold- medaillen“-Projekt dieser Kategorie: „Cyanobakterien – Dünger aus der Luft“(2009) hieß es und war eine schul- und sogar bundesländer-übergreifende Arbeit der HTL Braunau (OÖ) und der HLFS Ursprung (Höhere Land- und Forstwirtschaftliche Schule; Salzburg).
Die Cyanobakterien, bekannter als Blaualgen, können Stickstoff aus der Luft binden. Die Braunauer HTL-Jugendlichen bauten dafür einen Algenreaktor. Was aus dem Projekt von vor zehn Jahren geworden ist? Stefanie Pöttinger: „Von meiner Seite leider nicht mehr sehr viel. Es hat sich jedoch gezeigt, dass wir der Zeit etwas voraus waren, mittlerweile gibt es viele Algenfarmen, die vor allem als Zukunfts-Energiequelle oder Nahrungsmittel verwendet werden“, so die erste Preisträgerin.
ReGreen
Karim Abdel Baky, Niko Moshammer und Christoph Rebernig hatten vor zwei Jahren mit ihrem Projekt ReGreen den dritten Platz belegt. Wenn schon CO2 verbrauchen, dann wenigstens etwas zum Ausgleich beitragen – das war – und ist noch immer – die (Geschäfts-)Idee von ReGreen. Die damaligen Schüler der Schumpeter-HAK (Wien) hatten schon in der vierten Klasse eine GmbH gegründet. Auf ihrer Website können Interessierte die eigenen gefahrenen Kilometer in den entsprechenden CO2-Ausstoß umrechnen und im Web-Shop Ausgleichsmaßnahmen unterstützen.
Das Geld kommt unter anderen einem Waldschutzprogramm im Amazonas sowie einem großen Vorhaben in Ruanda zugute. In dem afrikanischen Land werden Kochtonöfen verteilt, die auch vor Ort hergestellt werden. Diese sind um ¾ effizienter als offene Feuerstellen, produzieren deutlich weniger CO2. Weniger Bäume werden somit abgeholzt, was die Treibhausgas-Emissionen um rund 10.000 Tonnen pro Jahr verringert.
Mittlerweile gelang es den jungen Unternehmern, (große) Firmen zum Mitmachen zu gewinnen. So zahlt der Biohof Adamah für die Transport-Kilometer. Der Grün-Tee-Dealer „All I need“gestaltet die ganze Wertschöpfungskette CO2-neutral und Mitsubishi verpflichtet sich, für seinen neuen Hybrid-Wagen pro Auto 5,8 Tonnen CO2 zu kompensieren – für das genannte Projekt in Ruanda, aber auch für zwei Projekte in Österreich.
Private AutofahrerInnen haben über die Plattform bisher mehr als neun Millionen Kilometer kompensiert: www.regreen.at
Jugend Innovativ
Jugend Innovativ ist der größte österreichische Schulwettbewerb für innovative Ideen. Er wird im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort sowie des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung von der Austria Wirtschaftsservice GmbH abgewickelt. www.raiffeisen.at/nachhaltigkeit www.jugendinnovativ.at Mehr auf www.kiku.at