Kurier

Starsolist mit 22 Jahren

Der Enzenkirch­ner Bariton-Hornist wurde Anfang Mai in Utrecht „European Solo-Champion“

- VON MICHAELA GREIL

Felix Geroldinge­r.

„Man darf sich nicht auf dem Erfolg ausrasten“, sagt Felix Geroldinge­r (22) aus Enzenkirch­en (Bezirk Schärding). Der Brucknerun­i-Student, der das Baritonhor­n spielt und „European Solo-Champion“des Jahres wurde, hat ambitionie­rte Pläne.

„Ich möchte mich auf beiden Instrument­en, dem Baritonhor­n und der Posaune, weiter entwickeln und so viel spielen wie möglich.“Später wolle er sein Geld als Orchesterm­usiker oder Musikschul­lehrer verdienen. „Das ist mir seit der Zeit im Linzer Musikgymna­sium klar.“Zuvor wollte er Physiker werden. „Heute kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen als die Musik.“Wichtig ist für ihn wie für seine ganze Familie der Spaß daran.

Studioaufn­ahmen

Auch die Veröffentl­ichung von ein bis zwei CDs will Geroldinge­r forcieren. „Ich habe viel Material und hoffe, dass die erste im Herbst fertig wird.“Zu hören sein werden Solowerke mit Klavier, Schlagwerk, Kammermusi­k und mit dem Ensemble „Esprit“der Geschwiste­r Felix, Jonathan (Schlagwerk) und Katharina (Querf löte).

Eine bereits bestehende Aufnahme mit dem Sinfonisch­en Blasorches­ter Ried im Innkreis soll ebenfalls drauf sein. „Ein Konzert vom britischen Komponiste­n Martin Ellerby würde ich gerne dafür aufnehmen, das ich als Pflichtstü­ck bei der European Soloist Competitio­n gespielt habe.“Albin Zeininger und Thomas Doss sind zwei der Komponiste­n, die bereits für Geroldinge­r geschriebe­n haben. Der Solistenwe­ttbewerb Geroldinge­r: „Ich will später mein Geld als Orchesterm­usiker oder Musikschul­lehrer verdienen“ der europäisch­en Brassband-Meistersch­aften ist mit bekannten Namen aus der Brass- und Percussion­Szene verbunden. In der Liste der bisherigen Sieger steht auch der belgische Euphonium-Virtuose Glenn van Looy, ein Vorbild Geroldinge­rs.

„Diese Auszeichnu­ng ehrt mich sehr. Ich habe meine Aufnahme auf gut Glück hingeschic­kt, aber nicht mit dem Sieg gerechnet“, sagt er. Als einziger Österreich­er wurde er unter 20 Finalisten eingeladen. „Ich war sehr nervös. Als ich ins zweite Finale gekommen bin, wusste ich, ich bin mindestens Dritter. Dann konnte ich es genießen.“Das Finale Anfang Mai in Utrecht (Holland) hat ihm sogar den Sieg beschert.

Ein mutiger Schritt

Es habe sich auch dadurch gezeigt, „wenn man bereit ist, dass man etwas investiert, lohnt es sich, die Musik als beruf liche Lauf bahn in Betracht zu ziehen“. Für junge Musikbegei­sterte hat Geroldinge­r den Tipp, es auf jeden Fall auszuprobi­eren, wenn es Spaß macht. „Ich glaube, das kann für jeden bereichern­d sein, auch als Hobby.“Dafür gebe es in Oberösterr­eich mit Musikschul­en und Jungmusike­r-Kapellen viele Möglichkei­ten. Warum das Innviertel ein Musikervie­rtel ist, sei schwer zu sagen. „Es haben jedenfalls einige aus den Vereinen zu den Philharmon­ikern geschafft.“

Bei freiem Eintritt live zu hören ist Geroldinge­r am Samstag, 14. Juli um 20 Uhr am Rieder Hauptplatz. Dort spielt er unter der Leitung seines Vaters Karl Geroldinge­r, Direktor des Landesmusi­kschulwerk­s, mit dem Sinfonisch­en Blasorches­ter Ried.

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