Kurier

Schauspiel fragt nach Gerechtigk­eit

Noch bis 24. Juni wird im eigens erbauten Theatersta­dl „Passion“aufgeführt

- VON MICHAELA GREIL

Rainbacher Evangelien­spiele.

„Wir zeigen ein Panorama von menschlich­en und gesellscha­ftlichen Ereignisse­n“, sagt Literat und Initiator Friedrich Ch. Zauner über das aktuelle Stück der Rainbacher Evangelien­spiele. Auf dem Programm steht heuer Hans Würdingers „Passion. Das uralte Spiel der Menschheit von Leben und Tod“. Seit 14. Juni wird der Theatersta­dl in Rainbach im Innkreis (Bezirk Schärding) wieder bespielt.

Leiden der Menschen

Thema sind heuer die Tage von der Gefangenna­hme Jesu bis zur Kreuzigung, aus denen einzelne Szenen mit der heutigen Zeit in Verbindung gebracht werden. Blinde und Kranke klagen Jesus an, weil er nicht alle heilt. „Wir wollen heute auch Gerechtigk­eit. Aber immer wieder trifft die Ungerechti­gkeit die Ärmsten“, sagt Zauner. „Bei mir wird außerdem die Krö- In Rainbach wird die Krönung Jesu (Omer Tarabic) mit der Dornenkron­e als gewaltsame Aktion des Ku-Klux-Klans inszeniert nung Jesu mit der Dornenkron­e zu einer Aktion des Ku-Klux-Klans, wo anderen Gewalt angetan wird und sich die handelnden Personen im Recht fühlen.“Man wolle die Bibel nicht als heiliges Buch zeigen, sondern als eines der wichtigste­n Bücher der Welt. „Wir zeigen Geschichte­n, die heute unter anderen Bedingunge­n noch aktuell sind.“Bei dieser Art der Bibelinter­pretation gibt es eine Auflösung der großen Fragen und Rätsel in der Schlusssze­ne. Menschen, die sich von diesem Jesus ansprechen und bewegen ließen, handeln. Sie stehen an der Seite der Leidenden. Die Barmherzig­keit des Menschen, der auch selbst um das Leiden weiß, siegt über die Gnadenlosi­gkeit jener berechnend­en Macht, für die ein Menschenle­ben nicht viel bedeutet. Das Stück wird noch bis 24. Juni gezeigt. www.rainbacher­evangelien­spiele.at

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