Kurier

Videos, Apps, Spiele: Was darf Ihr Kind am Bildschirm machen?

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Roman K. (44), Sohn David (4): „David darf mit dem Smartphone Fotos machen und ansehen. Videos schauen wir gemeinsam, aber selten. Spiele darf er definitiv nicht spielen, bis jetzt ist das aber auch kein Thema. Zweijährig­e, die schon am Handy spielen, schrecken mich ab. Wenn ich alleine mit ihm bin und etwas im Haushalt machen muss oder noch etwas am Laptop aufarbeite, dann biete ich ihm manchmal das Smartphone an, damit ich ihn im Blick habe und er nicht alleine im Garten ist. Auf dem Tablet habe ich einen eigenen Bereich eingericht­et, wo er ,nichts anstellen’, aber seine Serien anschauen kann – für maximal 30 Minuten. Aufpassen muss man bei YouTube – da landet man mit wenigen Klicks bei nicht kindgerech­ten Inhalten.“ Barbara L. (31), Töchter Stefanie (4) und Katja (1): „Wir haben uns gegen elektronis­che Medien entschiede­n, weil wir denken, dass unsere Kinder noch früh genug damit in Kontakt kommen. Wir lesen mit ihnen viele Bücher und versuchen, möglichst viel Zeit draußen zu verbringen. Das Handy ist für mich, wie auch der Fernseher, eine Ausrede vieler Eltern, keine Zeit mit ihrem Kind verbringen zu müssen. Meine Kinder dürfen das Smartphone nur im ,äußersten Notfall’ benutzen, wenn z. B. im Wartezimme­r beim Arzt keine andere Bespaßung mehr funktionie­rt. Dann schauen wir Katzen- oder Urlaubsfot­os an. Videos im Alter meiner Kinder finde ich nicht gut. Dazu sind sie noch zu klein und können den Kontext nicht erfassen.“ Katharina D. (43), Söhne Thomas (2) und Clemens (8): „Da wir Erwachsene das Gerät häufig in der Hand haben, wollen es die Kinder auch. Mit Verboten macht man solche Sachen nur noch attraktive­r. Ich finde es wichtig, Regeln festzulege­n. Das Smartphone dürfen meine Kinder nur in Ausnahmefä­llen und unter Aufsicht verwenden (z. B. beim Arzt, wenn der Kleine schon weint). Das Tablet ,gehört’ schon fast ihnen, da sind hauptsächl­ich Kinder-Apps installier­t und es ist nicht mit dem Internet verbunden. Das Gerät dürfen sie nur zu gewissen Zeiten und nicht unbegrenzt nutzen. Anfangs gab es Proteste, wenn Schluss war, aber irgendwann haben sie es akzeptiert. Je älter die Kinder werden, umso wichtiger ist es, ihnen den Umgang damit beizubring­en.“ Hannah W. (32), Tochter Viola (2): „Viola darf mit uns zusammen Bilder und Videos anschauen, die wir gemacht haben, oder die wir von Verwandten bekommen haben. Wenn wir Nägel schneiden, also ca. einmal die Woche, schauen wir immer dasselbe Video mit Fischen im Aquarium. Meine Erfahrung ist: Je mehr sie schauen darf, desto größer ist das Theater, wenn es ausgemacht wird. Ab und zu darf sie bestimmte Zeichentri­ckvideos ansehen. Es gab schon ein paar Situatione­n, da haben wir sie etwas schauen lassen, um fünf Minuten Ruhe zu haben, oder etwas fertig kochen zu können, aber das war eher die Ausnahme. In ihrem Alter soll sie auch immer dieselben Dinge zu sehen bekommen, da ich das Gefühl habe, dass das schon aufregend genug ist.“

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