Kurier

Schauspiel­er Morteza Tavakoli verrät seine Lieblingsp­lätze in der spanischen Stadt

Barcelona. Morteza Tavakoli, österreich­ischer Schauspiel­er mit persischen Wurzeln, verrät seine Lieblingsp­lätze

- VON MARIA GURMANN

Barcelona ist für mich eine Achterbahn von Farben und Geräuschen. Wenn man sich drauf einlässt, ist es wie Musik“, schwärmt Schauspiel­er Morteza Tavakoli, bekannt als Kemal Öztürk in der Serie „Schnell ermittelt“, über die katalanisc­he Hauptstadt, die er immer wieder – ganz privat – besucht. „Ich klinke mich ein und genieße dann auch den Lärm und das Getümmel.“Zwei Wochen nur am Strand liegen, das könne der österreich­ische Schauspiel­er, der als Fünfjährig­er 1987 mit seinen Eltern aus dem Iran flüchtete, nicht.

Immer unterwegs

Viel Zeit für Urlaube bleibt dem Austropers­er nicht. Er ist viel beschäftig­t.ZurZeitpro­bterfürdie Sommernach­tskomödie „Monsieur Claude und seine Töchter“auf der Rosenburg (siehe Info). „Ich mache Urlaub, wenn ich Produktion­en im Ausland habe. Deutschlan­d, Frankreich, England und Spanien waren es in den letzten Jahren. Mir geht der klassische Urlaub nicht ab.“

Voriges Jahr wurde der Kinofilm „Morgen sind wir endlich frei“, der eigentlich im Iran spielt, in Andalusien gedreht (Filmstart im Herbst). „Südspanien ist auch wunderbar, die Menschen dort noch temperamen­tvoller und herzlicher als die Katalanen“, sagt der Absolvent der berühmten New Yorker Lee Strasberg Theater- und Filmschule. Gleich nach der Matura und dem Zivildiens­t gewährte ihm die Witwe von Lee, Anna Strasberg, eines der begehrten Stipendien. 21 war Morteza, der das erste Mal mit sechs Jahren auf der Theaterbüh­ne stand, als er nach New York ging.

„Barcelona ist wie New York, beide Städte haben internatio­nales Flair und man fühlt sich niemals als Ausländer.“

Auf dem roten Teppich in Cannes sah man ihn im Vorjahr, als der Film „Teheran tabu“, in dem er mitspielte, Weltpremie­re hatte. Trotz seiner Erfolge ist Morteza, der 2014 bei Dancing Stars das Tanzbein bis in Runde 6 schwang, bescheiden geblieben. Starallüre­n sind ihm fremd.

Shopping-King

Tavakoli zückt sein Handy und zeigt seine Schnappsch­üsse aus Barcelona. „Ich mag diese Stadt deshalb so gerne, weil dort die Kombinatio­n aus Entspannun­g, Kultur, den unterschie­dlichen Menschen und der Architektu­r einfach perfekt ist.“Und der Herr mit dem penibel rasiertem Bart ist nicht nur ein „absoluter Gaudí-Fan“sondern auch ein „leidenscha­ftlicher Shopper“, der überall T-Shirts oder Schuhe kauft. Sein Vater, der einmal die vielen Schuhe in Mortezas Wohnung stehen sah, sagte: „Ich glaube, ich bin in einer Moschee.“

Die Lage zwischen den beiden Hausbergen Barcelonas und der Zugang zum Meer mit dem herrlichen Strand lockt Millionen von Touristen an. Denen möchte der Schauspiel­er ausweichen. Die berühmte Rambla lässt er auf seinen Spaziergän­gen aus. „Ich entdecke lieber die neuen, kreativen Viertel Barcelonas, wie Poblenou.“

Aus den Warenhäuse­rn und Fabriken von einst entstanden in Poblenou Lofts, bei denen New York vor Neid erblassen würde. Nur logisch, dass die kreativen Enfants-Terribles rund um die legendären Nasty Monday Partys hier ihr Hauptquart­ier bezogen und daraus gleich noch ein Vintage-Paradies aus alten Vespas gemacht haben.

Die umtriebige­n Veranstalt­er der bekanntest­en Partys sind in einer alten Autowerkst­att sesshaft geworden und haben daraus ein Vintage-Paradies geschaffen – Nasty Garage. Einen Teil der gezeigten Stücke kann man sogar kaufen.

Die Nasty Garage ist das Sprungbret­t für die vielen krea- tiven Talente des Nasty-Kollektivs. Es gibt hier kulturelle Veranstalt­ungen, Ausstellun­gen, Konzerte, Performanc­es und manchmal auch Partys.

Mulitkulti

Tavakolige­nießtdasMu­ltikulture­lle und die bunt gemischte Kunstszene Barcelonas. „Das Südländisc­he, das Extroverti­erte und das Offensein mag ich an dieser Stadt.“

Auch Wien habe sich in den vergangene­n zehn Jahren sehr verändert, sei lebendig geworden. Hier fühlt sich der Künstler zu Hause. In Meidling (12. Bezirk) wohnt er, in Neubau (7. Bezirk) unterricht­et er in seinem „Acting Center Tavakoli“Schauspiel. Wenn er nicht gerade Richtung Waldvierte­l düst und auf der Rosenburg Monsieur Claudes Schwiegers­ohn spielt.

 ??  ?? In der katalonisc­hen Hauptstadt Barcelona liebt Tavakoli die Kombinatio­n aus Kunst (von Graffiti bis Picasso), Architektu­r (Sagrada Familia und Park Güell von Gaudí, oben) und Entspannun­g am Strand
In der katalonisc­hen Hauptstadt Barcelona liebt Tavakoli die Kombinatio­n aus Kunst (von Graffiti bis Picasso), Architektu­r (Sagrada Familia und Park Güell von Gaudí, oben) und Entspannun­g am Strand
 ??  ??
 ??  ?? Morteza Tavakoli spielt in der Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“den Ehemann von Angelika Niedetzky: Vom 28. 6. bis 5. 8. 2018 auf der Rosenburg (NÖ)
Morteza Tavakoli spielt in der Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“den Ehemann von Angelika Niedetzky: Vom 28. 6. bis 5. 8. 2018 auf der Rosenburg (NÖ)
 ??  ?? Der gebürtige Perser genießt den spanischen Kaffee. Pool des Hotels Ohla Eixample (re.)
Der gebürtige Perser genießt den spanischen Kaffee. Pool des Hotels Ohla Eixample (re.)
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria