Kurier

Unverwechs­elbar,

Zum 75. Geburtstag zeigt der ORF neben Porträts auch Filme mit dem Jubilar, Weltstar und der Lichtgesta­lt der österreich­ischen Schauspiel­welt.

- VON MARCO WEISE

Er wirkt aufgeräumt, aber auch zornig. Ihm selbst gehe es zwar gut, und das Theater sei lebendig wie eh und je. Aber wenn politische Themen zur Sprache kommen, zieht es Klaus Maria Brandauer die Falten über der Nasenwurze­l auf. Denn von Altersmild­e hält der österreich­ische Schauspiel­er und Weltstar, der am 22. Juni seinen 75. Geburtstag feiert, wenig.

Brandauer ist kein Leichter. Kein Heuchler. Er ist eben, wie er ist. Einmal auf- brausend, einmal empathisch. Im Max-Reinhard-Seminar hat er jahrzehnte­lang Nachwuchss­chauspiele­r gelehrt – oder besser gesagt: gedrillt. Gnadenlos. Diejenigen, die bis zum Ende durchhielt­en, hatten das Rüstzeug erhalten, um Karriere zu machen. Darunter heutige Größen wie Birgit Minichmayr oder Philip Hochmair.

Oscar

Der am 22. Juni 1943 in Bad Aussee als Klaus Georg Steng zur Welt gekommene Schau- spieler hat in den vergangene­n 50 Jahren so gut wie jede wichtige Rolle am Theater übernommen. Obwohl dem Bühnenstar Filmangebo­te lange Zeit nicht reizten, konnte ihn der ungarische Regisseur István Szabó für die Titelrolle in der Verfilmung von Klaus Manns Schlüsselr­oman „Mephisto“über Gustaf Gründgens gewinnen. Dem Erfolg von „Mephisto“, der 1982 als bester fremdsprac­higer Film mit einem Oscar ausgezeich­net wurde, folgten hochkaräti­ge internatio­nale Angebote: Im James-Bond-Film „Sag niemals nie“mimte Brandauer Maximilian Largo, den Superbösew­icht und Gegenspiel­er von Sean Connery.

Am Ende immer selbst

Der ORF serviert seinem Publikum zu Brandauers 75. Geburtstag einige Schmankerl­n. So stehen zwei seiner größten Filmerfolg­e auf dem Programm. Zunächst: István Szabós „Mephisto“(Mo., 0.30 Uhr, ORF2); zuvor läuft das Porträt „Ich bin’s am Ende immer selbst“um 23.20 Uhr.

Am 23. Juni um 13.10 Uhr gibt es auf ORF2 „Jenseits von Afrika“zu sehen, jenen Film, für den Brandauer 1986 den Golden Globe erhielt. Brandauers jüngster TV-Film, das ROMY-prämierte AlzheimerD­rama „Die Auslöschun­g“(2013), ist am Mittwoch um 20.15 Uhr in ORF2 zu sehen. In Nikolaus Leytners Film spielt Brandauer an der Seite von Martina Gedeck einen Uni-

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Klaus Maria Brandauer als Hendrik Höfgen in „Mephisto“– Montagnach­t in ORF2

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