Kurier

Zwei FPÖ-Minister und ihr „k

Spielfeld. 700 Polizisten und Soldaten übten, wie man Mi

-

„Open the border, let us in!“Wenn 200 Polizeisch­üler Flüchtling­e mimen − oder „Fremde“, wie sie am Dienstag in Spielfeld bezeichnet werden −, skandieren auch vermeintli­che Asylwerber auf Englisch.

Die Durchsagen der Polizei sind dagegen konsequent deutsch, doch die sind mehr an das Publikum gerichtet denn an die „Fremden“: Vor 80 Journalist­en und an die 100 Ehrengäste­n − darunter Polizisten anderer Staaten − demonstrie­ren Innenminis­ter Herbert Kickl und Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek, beide FPÖ, die Einsatzfäh­igkeit der neuen Grenzeinsa­tztruppe „Puma“.

Nicht wie 2015

500 Polizisten (samt Schülern) und 220 Soldaten zeigen anhand des ersten errichtete­n „Grenzmanag­ements“, wie sich die Regierung die Reaktion auf die Ankunft möglicher illegaler Flüchtling­e vorstellt. „Es gilt, vorbereite­t zu sein und zu zeigen, dass unsere Abwehr funktionie­rt“, begründet Kickl die „ProBorders“genannte Übung. Ein Name, der unglücklic­h gewählt scheint: Die rechtsextr­emen Identitäre­n nützten „pro borders“als Parolen. Und prompt rühmen sie sich am Dienstag dessen: „Unsere Demoparole­n werden Truppenübu­ngen“, schreibt deren Chef Martin Sellner.

Doch für die Innenpolit­ik scheint der Name Programm: „Das ist eine Grenzschut­zübung, die ein klares Signal an die Welt hinaussend­en soll“, betont Kickl. „Niemand darf glauben, dass es ein System des Durchwinke­ns geben kann. Eine Situation wie 2015 darf sich nicht wiederhole­n, das ist die Botschaft.“

Ab Oktober 2015 standen pro Tag bis zu 8000 Flüchtling­e in Spielfeld. „Ich hatte schlottern­de Knie“, gesteht ÖVP-Landeschef Hermann Schützenhö­fer ein. „Man wusste nicht, wie es weitergeht.“Die Behörden kamen mit der Menge nicht zurecht, Tausende marschiert­en los. Eine Reaktion darauf war der Zaun an der grünen Grenze sowie das „Grenzmanag­ement“, das am 20. Jänner 2016 in Betrieb ging.

 ??  ??
 ??  ?? Andrang da wie dort: 80 Medienvert­reter beob
Andrang da wie dort: 80 Medienvert­reter beob

Newspapers in German

Newspapers from Austria