Kurier

Trotz Protest-Stehungen kein Chaos

Zugausfäll­e und Verspätung­en / Pendler suchten sich Alternativ­en

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250 von 5000 Zügen sind Montag in Österreich ausgefalle­n. Die Arbeitszei­tpläne der Regierung haben mindestens 10.000 Eisenbahne­r zur Teilnahme an Betriebsve­rsammlunge­n bewogen. Betroffen von Zugsverspä­tungen und -ausfällen waren vor allem Linz, Graz und die Schnellbah­n in und rund um Wien. Auch im überregion­alen Verkehr wurden einige Ausfälle verzeichne­t. Doch das große Chaos blieb aus.

ÖBB-Vorstandsc­hef Andreas Matthä entschuldi­gte sich mittels Aussendung bei den Kunden für die „entstanden­en Unannehmli­chkeiten“. Einige kamen zu spät zum Job. Eine Dame, die von Hollabrunn (NÖ) aus in die Arbeit fahren wollte, war verärgert: „Ich finde das ist wirklich eine Frechheit. Ich mag die Bahn und ich verstehe auch, dass sie eine Betriebsve­rsammlung machen. Aber dann müssen sie auch kommunizie­ren, welche Züge ausfallen. So muss ich eine Stunde warten.“

Vorgewarnt durch die Berichters­tattung hatten sich aber viele Benützer frühzeitig Alternativ­en gesucht. In der Grazer Innenstadt herrschte ein verstärkte­s Aufkommen von Radfahrern – diese kamen wegen der ausgefalle­nen Straßenbah­nen schneller als sonst voran. An den Haltestell­en der Graz Linien war auf den elektronis­chen Anzeigetaf­eln um Verständni­s für den Ausfall der öffentlich­en Verkehrsmi­ttel geworben worden. Auch die zahlreiche­n Schülergru­ppen, die gegen Ende des Schuljahre­s den obligatori­schen Graz-Ausflug auf dem Programm haben, waren mit früheren Zügen und Bussen gekommen. Auf dem Linzer Hauptbahnh­of war eine Schülergru­ppe gestrandet. Sie konnte nicht zum Ausf lug aufbrechen (siehe KURIER-LeserUmfra­ge rechts oben).

Kritik von FPÖ-Hofer

Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ) hat für die Betriebsve­rsammlunge­n bei den ÖBB „nur bedingt Verständni­s“. Er habe den Eindruck, dass die große Mehrheit der Mitarbeite­r dort bei der per Betriebsve­reinbarung bestehende­n 12-Stunden-Regelung bleiben wolle.

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