FAHRBERICHT
Skoda. Auf dem Eurotrek 2018 konnte der nach einem Bären benannte Kodiaq Scout seine Talente unter Beweis stellen.
Hut ab war das Fazit für den Skoda Kodiaq Scout nach drei Tagen und knapp 900 km Fahrt vorwiegend über nicht asphaltierte Feld- und Waldfahrbahnen mit tiefen Schlaglöchern, messerscharfen Steinen, morastigem Untergrund in Bulgarien und vor allem Mazedonien. Außer ein paar Reifenplatzern und Schlepphilfen aus Schlammlöchern gab es keinerlei Zwischenfälle mit dem SUV. Am ersten Tag waren wir Journalisten dem Führer und Offroad-Spezialisten vor Ort, Vladimir Shosholchev, noch zu langsam. „Bei diesem Tempo werden wir morgen bis Mitternacht unterwegs sein!“Die 400 km gingen sich dann doch in 10 Stunden aus.
Besonders auffallend war die Behändigkeit des SUV beim Überfahren von tiefen SchlaglöchernundschlammigenSpurrillen auf ausgewaschenen Wegen, obwohl der Kodiaq auch in der Scout-Version über keine verstellbare Bodenfreiheit verfügt. Sie beträgt fix knapp 20 cm Zusatzartikel). Von großem Vorteil sind die kurzen Überhänge.
Auch das Zusammenspiel von Lenkung, Motor-, Getriebeund Antriebssteuerung ist im Normalfall nie so intensiv zu er- leben wie unter diesen extremen Bedingungen. Die Erfahrungen zeugen von einem großen „Fingerspitzengefühl“der Entwickler, und das, obwohl Skoda nicht zu den großen Pionieren beim Allradantrieb zählt. Erst seit 1999 werden Skoda-Pkw mit Allradantrieb angeboten, der Allradanteil beträgt derzeit nur 10 Prozent, was jedoch auch mit dem erst relativ späten Einstieg von Skoda in die SUV-Klasse zusammenhängt. Vom Kodiaq werden 60 % mit Allradantrieb geordert.
Beeindruckend war auch die Verarbeitungsqualität. Trotz der tagelangen Rumplerei über Stock und Stein und teils atemberaubender Verschränkungen waren bis zum Ende der Fahrt keine Karosseriegeräusche, kein Knistern im Armaturenbrett oder irgendein Klappern zu hören.
Sehr positiv für unübersichtliche Gelände-Passagen ist auch die gute Übersichtlichkeit, die der Fahrer im Kodiaq hat. Die Sitze geben guten Halt, allein die dem Euro-NCAP-Crashtest geschuldeten unbequemen Kopfstützen schmälern den hervorragenden Eindruck.
Allradtechnik
Seit 1999 wurde die Technik sukzessive verbessert. In Situationen, wo der Lenker früher selbst das Tempo stark senken musste, wird er nun von der Elektronik unterstützt, was vor allem unerfahrenen Geländefahrern zugute kommt. Der Fahrer profitiert vom vorausschauenden Verhalten der jüngsten Lamellenkupplung und den sanften Eingriffen der elektronischen Stabilitätssysteme (ESC, XDS+, ASR).
Die erste Generation der Allrad-Lamellenkupplung konnte nur die unterschiedliche Geschwindigkeit der Achsen regulieren. Die Kupplungsschließgeschwindigkeit zwischen Vorderund Hinterachse war dreimal langsamer als jetzt. Der 4x4-Antrieb war um 6 kg schwerer. Das in der Elektropumpe integrierte Zentrifugalventil erlaubt nun die vollständige Verknüpfung der Kupplung auch bei stehendem Fahrzeug, was beim Losfahren volle Traktion bringt.
Diese ist nun grundsätzlich besser, vor allem beim Anfahren mit einem Anhänger oder auf einer verschneiten Bergstrecke. Mit dem so genannten Offroad-Modus, der im Kodiaq Scoutverbautist,werdenzudem die Fahreigenschaften auf schlechtem Untergrund unter 30 km/h spürbar verbessert. Was sich auf den Fahrten in Mazedonien vielfach bewährte.
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