Kurier

„Ratspräsid­entschaft ist gut unterwegs“

SchauTV. Brüssel-Kenner Markus Beyrer lobt Österreich­s Industrie und relativier­t FPÖ-Attacke

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Auch mehrere Tage danach sorgt die Attacke von FPÖGeneral Harald Vilimsky auf EU-Kommission­spräsident Jean-Claude-Juncker für heftige Debatten– nun steht gar die Frage im Raum: Hat die FPÖ mit dem Vorwurf, Juncker sei Alkoholike­r und müsse gehen, die Ratspräsid­entschaft Österreich­s nachhaltig schwer beschädigt?

Nein, sagt Brüssel-Insider Markus Beyrer. Der Niederöste­rreicher ist Generaldir­ektor der Industrie- und Wirtschaft­s-Organisati­on „Businesseu­rope“, war Berater von Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel und Generalsek­retär der Industriel­lenvereini­gung. Im KURIER-Talk „Warum eigentlich?“mit Herausgebe­r Helmut Brandstätt­er relativier­t der Wirtschaft­sexperte die blaue Rücktritts­forderung an Juncker: „Es gibt jeden Tag so viele Wortmeldun­gen aus so vielen Ländern. Die Toleranzgr­enze ist im Vergleich zu früher höher geworden.“Nachsatz: „Nehmen Sie den Herrn Trump, der beweist das.“

Rote Linien verteidige­n

Im Umgang mit dem US-Präsidente­n warnt der EU-Experte: „Man muss vorsichtig sein, die EU darf keine unnötigen Provokatio­nen setzen“. Noch sei vom Handelsstr­eit zwischen der EU und den USA zwar „nur“die Stahlindus­trie betroffen – „wenn aber beispielsw­eise die europäisch­e Autoindust­rie da hineingezo­gen wird, würde dies Europa und Österreich massiv schaden“, schildert Beyrer. Und doch dürfe man Trump nicht immer nachgeben, sagt der Experte: „Man muss schon die roten Linien verteidige­n, denn die Zölle sind aus unserer Sicht illegal. Nachgeben ist hier sicher die teuerste Lösung.“

Indes ist die österreich­ische EU-Ratspräsid­entschaft Beyrer zufolge bisher „sehr gut unterwegs“. Auch für die heimische Industrie hat der Industrie-Mann viel Lob übrig: „Die österreich­ische Industrie ist sehr gut aufgestell­t. Es gibt wirklich viele innovative Unternehme­n, die die Weltmärkte erobern.“

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Industrie-Experte Markus Beyrer im KURIER-Newsroom

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