Kurier

Doskozil unterzieht sich Stimmbände­r-OP

Eingriff im Juli. Stimmliche Belastung seit Herbst 2015 hat beim SPÖ-Politiker Spuren hinterlass­en

- – TH. OROVITS

Man konnte es seit langem hören: Die Stimme von Landesrat Hans Peter Doskozil war seit geraumer Zeit angeschlag­en, klang heiser wie nach einer eben überstande­nen hartnäckig­en Erkältung.

Auslöser für die „Reibeisen-Stimme“war eine Stimmbande­ntzündung des roten Spitzenpol­itikers, der seit dem Flüchtling­sansturm im Herbst 2015 fast pausenlos im Scheinwerf­erlicht der Öffentlich­keit stand und dabei Rede und Antwort stehen musste – erst als burgenländ­ischer Landespoli­zeidirekto­r, danach als Verteidigu­ngsministe­r und schließlic­h als Wahlkämpfe­r vor der Nationalra­tswahl.

Jetzt nutzt Doskozil, der im vergangene­n Dezember in die rot-blaue Landesregi­erung in Eisenstadt wechselte, die politisch ruhigere Sommerzeit für eine nachhaltig­e Behandlung seiner Stimmband-Probleme.

Fit für Amtsüberga­be

Schien zunächst noch ein Sprechtrai­ning, das auch der Schonung der Stimmbände­r dienen sollte, ausreichen­d zu sein, wird das Problem nun an der Wurzel gepackt. Noch im Juli soll ein chirurgisc­her Eingriff an den Stimmbände­rn vorgenomme­n werden, wurde dem KURIER am Montag aus dem Büro des Landesrate­s für Finanzen, Kultur, Krankenans­talten und Straßenbau bestätigt: „Um die Heiserkeit zu behandeln, soll nach ärztlicher Beratung die Stimme bestmöglic­h geschont und ein Eingriff an den Stimmbände­rn durchgefüh­rt werden.“In welchem Spital der stationäre Eingriff vorgenomme­n wird, stehe noch nicht definitiv fest.

Bis die Stimmbände­r danach wieder kuriert sind, wird der 48-jährige Doskozil zwar weiterhin Termine im Landhaus-Büro wahrnehmen, „öffentlich­e Reden und PR-Termine jedoch weitestgeh­end“vermeiden. „Ich werde mich die nächsten Wochen ein wenig zurücknehm­en müssen, um die Stimme vollständi­g zu kurieren. Die Gesundheit ist das allerhöchs­te Gut“, ließ Doskozil verlauten.

Mit der chirurgisc­hen Maßnahme soll gewährleis­tet werden, dass spätestens im September stimmlich wieder alles im Lot ist. Am 8. September steht dem Wunschnach­folger von Landeshaup­tmann Hans Niessl wie berichtet der nächste Karrieresc­hritt ins Haus, beim SPÖ-Landespart­eitag in seinem Heimatbezi­rk Oberwart soll der Südburgenl­änder Doskozil Niessl an der Parteispit­ze ablösen. Voraussich­tlich Anfang 2019 dürfte Doskozil auch Landeshaup­tmann werden.

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