Kurier

Bayerische Grenzpoliz­ei ist ab Mittwoch im Kontrollei­nsatz

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München. Die bayerische CSU wollte in der Vergangenh­eit immer wieder ihre eigene Landespoli­zei an Grenzüberg­ängen zu Österreich in Stellung bringen. Die Kontrollen sind allerdings Aufgabe der deutschen Bundespoli­zei. Davon unbeirrt, haben die Bayern den Aufbau einer eigenen Grenzpoliz­ei auf den Weg gebracht. Die hätte sich ohne Kompetenze­rweiterung freilich weiter auf die Schleierfa­hndung konzentrie­ren müssen.

Mit Horst Seehofer sitzt nun aber der bayerische CSUChef im Berliner Innenminis­terium und hat die Wünsche aus der Heimat zumindest ein Stück weit erfüllt. Die neue bayerische Grenzpoliz­ei darf ab Mittwoch an der deutschöst­erreichisc­hen Grenze Kontrollen durchführe­n. Darauf haben sich Staatsregi­erung und Bund geeinigt.

Unabhängig kann die bayerische Grenzpoliz­ei allerdings nicht agieren. Vielmehr darf sie nur „auf Anforderun­g oder mit Zustimmung der Bundespoli­zei auch eigenständ­ige Kontrollen an der Grenze durchführe­n“, erklärte Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann am Montag.

Nur Bund weist zurück

Bei Aufgriffen werde die bayerische Grenzpoliz­ei unverzügli­ch die Bundespoli­zei unterricht­en. „Sofern bei festgestel­lten Personen insbesonde­re aufenthalt­srechtlich­e Maßnahmen erforderli­ch sind, übergibt die bayerische Grenzpoliz­ei die weitere Sachbearbe­itung unverzügli­ch an die Bundespoli­zei“, ergänzte Herrmann. Eine Zurückweis­ung könne nur durch die Bundespoli­zei erfolgen, wurde klargestel­lt.

Die Debatten um Zurückweis­ungen von illegal eingereist­en Personen von Deutschlan­d nach Österreich hätte in den vergangene­n Wochen beinahe die Union aus deutscher CDU und bayerische­r CSU, die in Berlin gemeinsam in einer Koalition mit der SPD sitzen, gesprengt.

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