Asylanträge gehen massiv zurück
Flüchtlinge. 7098 Ansuchen in sechs Monaten / Niedrigster Wert seit 2011
Die Asylanträge in Österreich sinken laut der vorläufigen Halbjahresstatistik des Innenministeriums stark. Von Jänner bis Juni 2018 beantragten 7098 Menschen Asyl. Weniger waren es zuletzt in der ersten Jahreshälfte 2011. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden im selben Zeitraum 12.673 Ansuchen gestellt und 2015 waren es 28.311.
59 Prozent der Asylanträge wurden in der ersten Jahreshälfte von Männern gestellt. Die zahlenmäßig stärkste Asylwerber-Gruppe waren die Syrer mit 1829 Anträgen. Dahinter folgten die Afghanen (1062). Unter allen Asylansuchenden befanden sich in dieser Zeit 297 unbegleitete Minderjährige, darunter 31 Kinder unter 14 Jahren.
Menschen aus Syrien erhalten zu 90 Prozent einen positiven Bescheid, was einer besonders hohen Anerkennungsrate entspricht. Iranische Anträge werden mit 72 Prozent ebenfalls verhältnismäßig oft positiv abgeschlossen. Afghanen hingegen erhalten nur in 48 Prozent der Fälle einen positiven Bescheid.
1145 Afghanen wurden im ersten Halbjahr allerdings als subsidiär schutzberechtigt eingestuft. Das heißt, sie erhielten einen negativen Asylbescheid, werden aber nicht abgeschoben, da ihr Leben oder ihre Gesundheit im Herkunftsland bedroht ist. Auf Platz zwei folgten hier die Somalis (499). Insgesamt wurde von Jänner bis Juni 2426-mal subsidiärer Schutz vergeben.
Mit 30. Juni waren 46.077 Verfahren offen. Ende 2017 waren es noch 10.000 mehr.