Kurier

Festspiele­reien

Bregenz. Am Mittwoch startet das Festival am Bodensee mit Goldschmid­ts „Beatrice Cenci“, am See gibt es „Carmen“

- VON PETER JAROLIN bregenzerf­estspiele.com

Die Sommerthea­ter im Osten sind weitgehend gelaufen, in Wien sorgt bereits ImPulsTanz für Bewegung, und diese Woche stechen auch die zwei großen Fests pi elf lag schiffe in See. Am Freitag starten die Salzburg er Festspiele mit der traditione­llen „Ouverture spirituell­e“; schon ab Mittwoch bittet man in Bregenz zum großen theatralis­chen Morden.

Denn nach der feierliche­n Eröffnung durch Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen heißt es abends im Festspielh­aus: Vorhang auf für Berthold Goldschmid­ts selten gespielte Oper „Beatrice Cenci“. Johannes Erath setzt das Werk rund um die Titelheldi­n, die ihren despotisch­en Vater ermorden lässt, in Szene; Johannes Debus steht am Pult der Wiener Symphonike­r. Die Beatice singt Gal James.

Spielkarte­n

Mit einem Mord geht es weiter. Denn ab Donnerstag tötet Don José Georges Bizets „Carmen“wieder auf der Seebühne. Die überdimens­ionierten Hände mit den Spielkarte­n der Bühnenbild­nerin Es Devlin prägen im zweiten Jahr das optische Antlitz der Festspiele. Wer das von Kasper Holten klug inszeniert­e Spektakel – auch hier sind mit alterniere­nden Dirigenten und Solisten die Wiener Symphonike­r im Einsatz – sehen will, muss sich beeilen. Denn „Carmen“verabschie­det sich.

In den Jahren 2019/’20 setzt Intendanti­n Elisabeth Sobotka am See auf Giuseppe Verdis „Rigoletto“; 2021/’22 ist dann Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“zu erleben. Allerdings unter dem Namen „Madame Butterfly“.

Jagdgewehr

Zuvor aber gibt es heuer auch eine Uraufführu­ng: Mit „Das Jagdgewehr“des österreich­ischen Komponiste­n Thomas Larcher (Libretto: Friederike Gösweiner nach Yasushi Inoue) gibt der bekannte Schauspiel­er Karl Markovics in der Werkstattb­ühne sein Debüt als Opernregis­seur. Michael Boder dirigiert das Ensemble Modern. Von 15. bis 18. August sind drei Vorstellun­gen geplant.

Dazu kommen in Bregenz noch Aufführung­en der Tango-Oper „Maria de Buenos Aires“von Astor Piazzolla, eine Spielserie von Gioachino Rossinis „Barbier von Sevilla“in der Regie von Brigitte Fassbaende­r, und zwar im Rahmen der Reihe „Neue Stimmen“.

Im Theaterber­eich sei auf das Gastspiel des Grazer Schauspiel­hauses mit Nikolaus Habjans wunderbare­r Umsetzung von Paulus Hochgatter­ers Text „Böhm“verwiesen: Der österreich­ische Dirigent Karl Böhm als Puppe und situations­elastische­r Künstler in der NS-Zeit.

Ö1 überträgt am 18. Juli live (19 Uhr) „Beatrice Cenci“; ORF III strahltdie Operam

19. August um 21 Uhr aus. „Das Jagdgewehr“folgt am

19. August ab 22.20 Uhr auf ORF III.

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Für Berthold Goldschmid­ts „Beatrice Cenci“hat Katrin Connan das Bühnenbild gestaltet
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Abschied von „Carmen“: Es Devlins Bühne ist nur noch heuer zu sehen

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