Level will in Wien stark wachsen
Billig-Airline. 30 Flugzeuge in fünf Jahren / Auch Langstrecken geplant
Der Konzern IAG (British Airways, Iberia etc.) hat mit seiner Billig-Tochter Level Österreich ehrgeizige Pläne. Am Dienstag startete Level mit vier Airbus-Flugzeugen in Wien, in zwei bis drei Jahren soll die Flotte auf 14 bis 15 Maschinen erweitert werden. In fünf Jahren seien 30 Flugzeuge geplant, kündigte IAG-Boss Willie Walsh an.
Derzeit würde Wien auch als Basis für Langstreckenf lüge geprüft, stellte Walsh in Aussicht. Destinationen und Zeitpunkt seien noch offen. Die meisten Low-Cost-Airlines fliegen nur Kurz- und Mittelstrecke. Europas drittgrößter Airline-Konzern (nach Lufthansa und Ryanair) gründete im Vorjahr Level, um mit der Low-CostTochter ins Langstreckengeschäft einzusteigen.
In Wien werden derzeit 200 Mitarbeiter, davon 40 Piloten, beschäftigt. Man habe ausreichend Piloten, sieht Frank Glander, Level-Flugbetriebsleiter in Wien, keine Personalprobleme. Glander kommt von NIKI, die vier Flugzeuge sind aus der Konkursmasse von Air Berlin. Bis zum 12. August wird das Streckennetz sukzessive auf 14 europäische Destinationen ausgeweitet. Auf dem Flugplan stehen nicht nur vorwiegend spanische Ferienziele, sondern auch London, Paris und Mailand. Glander ist zuversichtlich, pünktlich zu f liegen. Zwischen den Flügen seien ausreichen Pufferzonen eingeplant, es stehe auch immer ein Ersatzf lugzeug bereit. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, betonte Walsh. Level gilt als österreichische Airline. Alle Flugzeuge sind in Wien zertifiziert und haben OE-Kennzeichen.
Er hätte nie erwartet, dass aus der Pleite von Air Berlin ein derart starkes Wachstum entstehe, sagte FlughafenVorstand Jäger. In Wien, so Jäger, „ist der zweite Platz frei“. Diesen hielten hinter der Lufthansa-Gruppe Air Berlin und die Tochter NIKI.
Jäger ortet in Österreich noch ausreichend Potenzial für Billig-Airlines. Deren Marktanteil liege in Wien bei unter 20 Prozent. In Europa halten die Low-Cost-Carrier durchschnittlich 30 bis 40 Prozent.