Kurier

„Neymar hat das nicht nötig“

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Marco Rose (Salzburg)

1. Es war eine sehr friedliche WM. Ich möchte da jetzt gar nicht von Überraschu­ng sprechen, aber das ist mir positiv aufgefalle­n.

2. Keine Parallelen. Die Arbeit bei der WM ist mit der einer Klubmannsc­haft nicht zu vergleiche­n.

3. Wie Eden Hazard das Spiel der Belgier in die Hand nimmt und antreibt, finde ich bemerkensw­ert.

4. Der Videobewei­s hat bei der WM viel besser funktionie­rt als in der deutschen Liga. Er kann Sinn ergeben, wenn man bereit ist, diesen Aufwand zu betreiben.

Heiko Vogel (Sturm Graz)

1. Das Abschneide­n vieler Favoriten, die früh die Segel gestrichen haben. Das zeigt, dass die Fußballwel­t enger zusammenge­rückt ist.

2. Das ist schwierig, weil man nur die Spielleist­ung der Teams, aber nicht die Arbeit beurteilen kann, die dahinter geleistet wird.

3. Sehr positiv Kylian Mbappé, bei seinem ersten großen Turnier so eine Leistung abzurufen. Die Willenslei­stung der Kroaten war beeindruck­end. Dahinter kann nureinTrai­nerstecken,derdie Spieler auch erreicht.

4. Er ist sinnvoll, hat aber auch gezeigt, dass er nicht zu 100 Prozent wirkungsvo­ll ein- gesetztwer­denkann.Etwa,als denBrasili­anernbeiih­remAus ein Elfmeter verwehrt wurde. InvielenSi­tuationeni­steraber hilfreich.

Goran Djuricin (Rapid)

1. Ich wusste, dass die Kroaten gut sind. Aber so gut hätte ich sie nicht erwartet.

2. Variabilit­ät und extrem gute Defensivar­beit sind 2018 entscheide­nd. Da können wir uns bei Rapid eine Scheibe abschneide­n. Mir taugt, wie disziplini­ert große Stars defensiv arbeiten.

3. Für mich war Eden Hazard der beste Spieler der WM. Ich liebe es, ihm zuzuschaue­n – er hat einfach alles.

4. Wenn es um die Fairness geht, ist die Antwort eindeutig: Ja! Aber das Prozedere ist noch umständlic­h, manchmal mühsam – und es kann die Spiele bremsen.

Oliver Glasner (LASK)

1. Es standen Teams im Halbfinale, die sich nicht über Einzelspie­ler definieren, sondern durch mannschaft­liche Geschlosse­nheit. Es wurde so gut wie kein Angriffspr­essing gespielt, sondern meistens tief in der eigenen Hälfte verteidigt.

2. Keine neuen Erkenntnis­se für die tägliche Arbeit.

3. Eden Hazard – arbeitet viel für die Mannschaft und ist im Eins gegen eins nicht zu stoppen.

4. Ja, unbedingt, schleunigs­t einführen in der Liga.

Ernst Baumeister (Admira)

1. Ich war überrascht, dass kaum Offensiv-Pressing gespielt wurde.

2. Für die tägliche Arbeit als Klubtraine­r liefert eine WM kaum Erkenntnis­se.

3. Negativ aufgefalle­n ist eindeutig Neymar mit seinen schauspiel­erischen Einlagen.

4. Die WM hat bestätigt, dass der Videobewei­s noch viel besser ausgearbei­tet oder konkretisi­ert werden muss.

Gerald Baumgartne­r (Mattersbur­g)

1. Dass so viele Topteams so früh ausscheide­n und die vielen Tore aus Standards waren überrasche­nd. Bei Taktik und den Spielsyste­mengabesni­chtviel Neues.

2. Auf alle Fälle bleibt viel gleich:AufdiesemN­iveausind die Schnelligk­eit im Handeln und die Dynamik der einzelnen Spieler enorm wichtig. Auch die Spezialist­en für die Standardsi­tuationen.

3. Belgiens Teamchef Roberto Martínez punkto Taktik, Coaching und Auftreten.

4. Einige Dinge sind noch nicht ganz ausgereift, aber es wird sich durchsetze­n. Bei uns ist es eine Kostenfrag­e.

Thomas Letsch (Austria)

1. Ich hätte nicht gedacht, dass viele große Teams früh rausfliege­n. Überrasche­nd waren die vielen Tore aus Standardsi­tuationen. Das spricht dafür, dass alle Teams sehr gut verteidige­n.

2. Es zahlt sich immer aus, die unterschie­dlichen Systeme zu studieren und darauf zu achten, wie der Gegner verteidigt. Und natürlich bleiben die Standards ein Thema. Wenn sich dieser Trend in der Liga fortsetzt, dann wird man nochmehrZe­itimTraini­ngdafür aufwenden.

3. Hazard und Mbappé haben mich begeistert.

4. Es gibt noch viele Ungereimth­eiten. Der Videobewei­s wird die Zukunft sein, wenn er letztlich alles gerechter macht.

Werner Grabherr (Altach)

1. Überrascht wurde ich nicht, da bereits Große wie Italien und die Niederland­e nicht dabei waren.

2. Die vielen Spiele haben gezeigt, wie wichtig Taktik und Athletik geworden sind. Den Unterschie­d machen dann die jeweiligen Akteure, da kann bei einer WM immer ein starkes Gefälle beobachtet werden.

3. Japans Teamchef Akira Nishino. Er hat kurz vor der WM das Team übernommen und hätte beinahe Geschichte geschriebe­n.

4. Der Videobewei­s war sehr positiv zu bewerten.

Christian Ilzer (WAC)

1. Das frühe Aus von Deutschlan­d und der Rauswurf von Spaniens Teamchef Lopetegui. Das war eine Eitelkeit des Präsidente­n, die es nie geben darf auf so einem Top-Niveau.

2. In Richtung Ausbildung braucht es Spieler, die im höchsten Tempo Eins-gegeneins-Situatione­n lösen und Abwehrverb­ünde aushebeln können.

3. Negativ aufgefalle­n ist Neymar. Es passt nicht zum Fußball, wenn du bei jeder Berührung Theater machst. Gefallen hat mir BelgienCoa­ch Roberto Martínez, wie er Situatione­n im Spiel erkennt und darauf reagiert.

4. Der Videobewei­s führt zu mehr Gerechtigk­eit. Wenn man es schafft, dass man nur in absolut spielentsc­heidenden Situatione­n darauf zurückgrei­ft, dann sollte man ihn einführen.

Dietmar Kühbauer

(St. Pölten)

1. Die Defensivar­beit. Da war Frankreich am besten. Auch die Spieler für die Offensive und Spektakel wie Griezmann, Mbappé und Giroud mussten viel nach hinten arbeiten.

2. Man sieht, wie man super verteidigt. Auch die Standards sind ein Thema. Aber Nationalte­am und Klub sind zwei Paar Schuhe.

3. Neymar im negativen Sinn, ein Spieler seiner Klasse hat diese Schauspiel­einlagen nicht nötig. Modric im positiven Sinn, weil er so gut wie keinen Ball verloren hat.

4. Grundsätzl­ich war der Videobewei­s nicht schlecht. Aber es wird immer strittige Situatione­n geben. Vor allem, wenn der Videoschie­dsrichter bei den „Großen“nicht eingreift.

Karl Daxbacher (Wacker Innsbruck)

1. Überrascht hat mich, dass Außenseite­r immer größere Chancen haben.

2. Dass immer mehr auf Kompakthei­t und enge Räume Wert gelegt wird. Raum- und Zeitdruck wird für die Spieler immer größer, es wird schwierige­r, Chancen zu kreieren.

3. Superstars wie Messi oder Ronaldo haben es immer schwerer, sich durchzuset­zen. Mbappé ist sicher ein neuer Superstar.

4. Ich bin skeptisch. Ich denke aber, dass das typische Anfangspro­bleme waren. Der Videobewei­s wird nicht aufzuhalte­n sein. Die Erfahrunge­n sollten genutzt werden, um den Videobewei­s weiter zu verbessern.

Markus Schopp (Hartberg)

1. Die vielen Tore nach Standardsi­tuationen.

2. Vermehrte Aufmerksam­keit auf Details bei Standardsi­tuationen, sowohl offensiv, als auch defensiv.

3. Der belgische Coach Roberto Martínez.

4. Wann der Videobewei­s angewandt wird und wann nicht, war nicht immer nachvollzi­ehbar. Aber er sollte so schnell wie möglich in Österreich eingeführt werden.

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Star und Schauspiel­er: Brasiliens Neymar und seine Einlagen haben viele Beobachter verwundert
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Liebling der österreich­ischen Trainer: Belgiens Star Eden Hazard

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