Kurier

Nutzen, der Grenzen überschrei­tet

EU-Finanzrahm­en. Mittel sollten optimaler eingesetzt werden, so das IHS

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Bei 100 Euro Einkommen in Österreich fallen rund 50 Euro an Steuern und Abgaben an. Von dieser abgezogene­n Hälfte werden 49 Euro in Österreich ausgegeben – für Sozialsyst­eme und anderes. Nach Brüssel wandert nur ein Euro. Über Förderunge­n kommen 75 Cent wieder zurück nach Österreich. „Wenn wir jetzt jahrelang über den EU-Finanzrahm­en für den Zeitraum 2021 bis 2027 streiten, geht es darum, ob wir einen Cent mehr oder weniger zahlen“, stellt IHS-Experte Benjamin Bittschi klar. Er vergleicht die EU als Gemeinscha­ft mit Vereinen wie dem ÖAMTC oder dem Alpenverei­n. „Es muss viel mehr um Nettonutze­n statt um Nettosalde­n gehen“, fordert er eine andere Richtung in der Diskussion ein.

Effiziente­r

Bei der EU als höchster föderaler Ebene müsse man sich darauf besinnen, was diese günstiger und effiziente­r machen könne als die Nationalst­aaten. Als Beispiel nennt Bittschi die Verteidigu­ng: In der EU gebe es 89 verschiede­ne Waffensyst­eme. Die USA sind mit 27 deutlich effiziente­r unterwegs. Entwicklun­gshilfe sowie die Asyl- und Flüchtling­spolitik sind für den IHS-Experten weitere Bereiche, für die die EU verantwort­lich sein sollte. Landwirtsc­haftliche Themen sowie die Regionalfö­rderung sollten dagegen auf Ländereben­e zurückgefü­hrt werden. „Wünschensw­ert wäre es, die österreich­ische RatsPräsid­entschaft dafür zu nutzen, um die optimale Verwendung der EU-Mittel zu erreichen“, sagt Bittschi.

Ein Beispiel dafür, was in der EU geändert werden könnte: In Brandenbur­g wird die Wasservers­orgung renoviert

– mit Co-Finanzieru­ng durch die EU.

„Im reichen Deutschlan­d? Und wo ist da der grenzübers­chreitende Nutzen?“, fragt sich Bittschi. Nur dafür sollte die EU zuständig sein. Fünf-JahrEs-PEriodE n,j EwEils Durchschni­tt pro Jahr

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