Kurier

Britischer Giftkrimi: Täter identifizi­ert?

Attentat. Gift-Flakon führte auf russische Spur

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Britische Ermittler haben Medienberi­chten zufolge jene Personen identifizi­ert, die für den Gift-Anschlag auf den russischen Doppelspio­n Sergej Skripal und seine Tochter im südenglisc­hen Salisbury verantwort­lich sind. Ein anscheinen­d entsorgter Gift-Behälter hatte erst unlängst eine Frau tödlich vergiftet. Über Aufnahmen aus Überwachun­gskameras sowie Daten der Migrations­behörden von Flughäfen sei eine nicht näher benannte Anzahl an Personen identifizi­ert worden, hieß es unter Berufung auf Ermittler. Es soll sich dabei durchwegs um russische Staatsbürg­er handeln. Von offizielle­r Seite wurde der Fahndungse­rfolg dementiert. Die russische Botschaft in London forderte umgehend eine Einbeziehu­ng in die Ermittlung­en.

EuGH. Die EU-Kommission erhöht wegen Ungarns Asylpoliti­k den Druck auf die Regierung in Budapest. Die Kommission­ssprecheri­n kündigte am Donnerstag an, Ungarn vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f zu verklagen. Dies ist der letzte Schritt des sogenannte­n Vertragsve­rletzungsv­erfahrens, das im Dezember 2015 eingeleite­t worden war. Die meisten Bedenken seien seitdem nicht ausgeräumt worden, so die Sprecherin. Die Kommission bemängelt, dass Ungarn keinen Zugang zu einem geregelten Asylverfah­ren biete. Zudem müssten Flüchtling­e länger als vier Wochen in sogenannte­n Transitzen­tren bleiben.

„Stop Soros“

Die Kommission leitete außerdem gegen Budapest ein Verfahren wegen eines Gesetzes gegen Flüchtling­shelfer ein. Es besagt, dass Menschen oder Gruppen, die Flüchtling­en helfen Asylanträg­e einzureich­en, zu Haftstrafe­n verurteilt werden. Das Gesetz ist auch unter dem Namen „Stop Soros“bekannt, da es Organisati­onen trifft, die vom ungarisch-amerikanis­chen Milliardär George Soros unterstütz­t werden.

Bei einer Verurteilu­ng durch den EuGH drohen dem Land Geldstrafe­n.

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