Kurier

Der Weg ist frei für Vettels Traum

Formel 1. Noch nie konnte der Deutsche in Hockenheim gewinnen / heute hat er Polepositi­on / Hamilton im Pech

-

Verzweifel­t hockte Lewis Hamilton neben seinem Mercedes, die Hand auf der Karosserie, den Helm noch aufgesetzt. Locker hätte sich der vierfache Weltmeiste­r für die nächste Qualifying-Runde qualifizie­rt, doch es ging nichts mehr. Nach einem leichten Ausritt über die Curbs fiel plötzlich der Hydraulikd­ruck ab, der Brite konnte die Gänge nicht mehr wechseln – Aus.

„Wir müssen einige Teile tauschen, aber ich werde si- cher starten“, sagte Hamilton, und er versprach: „Hockenheim ist ein toller Kurs um zu überholen. Ich bin gespannt, wie weit ich nach vorne komme.“

So war der Weg frei für SebastianV­ettel.Der31-Jährige ist nur 30 Autominute­n entfernt in Heppenheim aufgewachs­en, 51 Rennen hat er in der Formel 1 gewonnen, doch keines davon auf seiner Heimstreck­e auf dem Hockenheim­ring. Ein Sieg hier ist sein erklärtes Ziel.

Zumindest im Qualifying legte Vettel dafür die Basis. In 1:11, 212 schnappte er sich im letzten Moment die Polepositi­on von Valtteri Bottas, es war die 55. in der Karriere von Sebastian Vettel.

„Vielen Dank an alle, die mir die Daumen gedrückt haben“, sagte er unmittelba­r nach seiner schnellen Runde. „Jetzt wünsche ich mir, dass das morgen so weitergeht. Es ist immer besser und besser geworden.“

70.000 Fans werden für den heutigen Rennsonnta­g erwartet. Doch nicht alle werden Vettel die Daumen drücken. Orange eingefärbt sind einige Tribünen für Max Verstappen, der von Platz vier ins Rennen gehen wird.

Valtteri Bottas war mit Rang zwei zufrieden und musstezuge­ben:„Ferrariund vor allem Sebastian waren einfach zu schnell. Ich glaube aber, im Rennen kann das ziemlich eng werden.“

Vom letzten Platz geht Daniel Ricciardo ins Rennen. Am Red Bull des Australier­s wurden schon im Hinblick auf die nächsten beiden Rennen Teile des Antriebs getauscht. Das hatte eine Strafverse­tzung zur Folge. „In Ungarn sind wir immer stark“, erklärte Motorsport­berater Helmut Marko vor dem letzten Rennen vor dem Sommerpaus­e am 29. Juli.

Neue Ferrari-Führung

Andere Sorgen als Red Bull hat trotz Vettels Bestzeit Ferrari. Sergio Marchionne wird als Ferrari-Präsident und FIATChef wohl zurücktret­en. Grund sollen gesundheit­liche Probleme des 66-Jährigen sein, gesprochen wird von einem Herzinfark­t. Als Nachfolger wird Louis C. Camilleri gehandelt. Der Schweizer mit ägyptische­n Wurzeln ist Aufsichtsr­atschef von Philip Morris, einem langjährig­en Ferrari-Sponsor.

Ein vorzeitige­r Rücktritt könnte Auswirkung­en auf das Formel-1-Team haben. Marchionne gilt als Hardlinger und Sanierer. Der Neue könnte auf Konsens bedacht sein und das Team auf die Linie des neuen Eigentümer­s Liberty Media bringen.

 ??  ?? Fahrt Richtung Sieg? Vor 70.000 Zuschauern wird Sebastian Vettel mit seinem Ferrari heute von der Polepositi­on ins Rennen starten. Lewis Hamilton geht von Platz 14 in den Großen Preis von Deutschlan­d
Fahrt Richtung Sieg? Vor 70.000 Zuschauern wird Sebastian Vettel mit seinem Ferrari heute von der Polepositi­on ins Rennen starten. Lewis Hamilton geht von Platz 14 in den Großen Preis von Deutschlan­d

Newspapers in German

Newspapers from Austria