Kurier

Schritt für Schritt in die Königsklas­se

Formel 4. Der Wiener Mick Wishofer hat die erste Hürde in den echten Motorsport genommen

- – FLORIAN PLAVEC

„Natürlich in der Formel 1!“Die Antwort auf die Frage, wo sich Mick Wishofer im Idealfall in fünf Jahren sieht, kommt in Sekundensc­hnelle. Doch noch steht der 18-jährige Wiener am Anfang seiner Motorsport-Karriere. Mit der Formel 4 gastiert er an diesem Wochenende in Hockenheim. Heute (10.10 Uhr) wird das zweite Rennen des Wochenende­s gestartet – im ganz großen Umfeld, jenem der Formel 1.

Einstieg

Die Formel 4 ist die Rennserie für jene, die dem Kart entstiegen sind und im Formelspor­t Fuß fassen wollen. Die weiteren Schritte einer Ideal-Entwicklun­g wären: Formel 3 – Formel 2 – Formel 1.

Doch eine Karriere kann schwer auf dem Reißbrett geplant werden, und das weiß auch Wishofer. Im Vorjahr stieg er nach den Lehrjahren im Kart in die Formel 4 um. Dort fuhr er für das österreili­sionen. chische Team Lechner Racing und gewann die RookieWert­ung. „Das ist der erste Schritt in den richtigen Motorsport“, sagt er. Seit heuer ist er für US Racing am Start, das Team von Ralph Schumacher. David Schumacher, der Sohn von Ralph und Neffe von Michael, ist sein Teamkolleg­e.

Vor zwei Monaten gewann Wishofer sein erstes Rennen. Jetzt gilt es, weiterhin mit Leistungen aufzuzeige­n. In der Gesamtwert­ung liegt Wishofer auf Rang vier.

Gefahren wird in der Formel 4 mit Einheitsfa­hrzeugen, der Pilot spielt demnach eine große Rolle. „Wir können nur über die Einstellun­g der Federung das Setup verändern“, sagt Wishofer. „Die Dämpfer und die Fahrzeughö­he beeinfluss­en die Aerodynami­k. Dafür entwickle ich gerade ein Gefühl.“

Ein Gefühl entwickelt er auch für die Rennen mit den vielen Zweikämpfe­n und Kol- Die Gegner sind unerfahren, das Mindestalt­er, um in der Formel 4 zu fahren, beträgt gerade einmal 16 Jahre. „Die Jungen sind manchmal schon sehr gefährlich“, klagt er.

Noch geht Wishofer in der Südstadt in die Schule, nächstes Jahr soll maturiert werden. 250.000 bis 300.000 Euro kostet eine Saison, finanziert wird das vor allem durch Wishofers Vater, einen Autohändle­r und durch ein paar Sponsoren. Das Team umfasst 25 Personen, vom Mechaniker über den Ingenieur bis hin zum Koch.

Aufstieg

Ein Aufstieg in die Formel 3 wäre teuer (ca. 800.000 pro Jahr) und ohne weitere Sponsoren nicht zu finanziere­n, anderersei­ts aber auch hoch attraktiv. Im nächsten Jahr werden die Formel-3und die Formel-2-Rennen im Rahmenprog­ramm der Formel 1 stattfinde­n.

„Es wäre schon sehr cool, immer dort zu fahren, wo die Großen fahren“, sagt Wishofer. „Ich hoffe aber, dass ich einmal mit den Großen im selben Rennen fahren kann.“

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Sieg: Wishofer gewann im Mai schon auf dem Hockenheim­ring

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