Das größte
1147 wird der Ausseer Salzabbau erstmals urkundlich erwähnt. Die Nazis nutzten die Stollen zum Verstecken ihrer Raubkunst. Der 1717 Meter hohe Sandling kann über zwei Routen bestiegen werden.
Aufstieg mit Seilsicherung. Almrausch, Weiße Germer und Felsblöcke begleiten den Wanderer. Der Gipfel belohnt die Mühe mit einem großartigen Ausblick
Sandling.
Das Ausseer Land ist nicht nur eine landschaftliche Schönheit, es bietet auch verborgene Schätze. Im Sandling, einem 1717 MeterhohenBerg,derzumToten Gebirge gehört, wird immer noch Salz abgebaut, der Großteil im sogenannten Soleverfahren. Die Sole wird in der Ebenseer Saline vor allem zu Industrieund Streusalz verarbeitet. Der Gebirgsstock birgt die größten Salzvorkommen Österreichs.
Natursalz
Die Bewohner des Ausseer Landes verwenden seit jeher das Natursalz, „Bergkern“genannt. Dieses wird in kleinen Mengen im Trockenbau aus dem Berg geschlagen, hat eine braune Farbe und wird mittels einer Mühle immer frisch gemahlen. Spitzenköche schwören auf dieses naturreine Würzmittel.
Raubgut im Stollen
Die kundige Ausseerin Waltraud Zach erzählt von einem bedeutenden geschichtlichen Ereignis: „Die Bergleute haben nicht nur Salz gefördert, sie haben auch eine wahre Heldentat vollbracht. Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Kunstschätze, Raubgut der Nazis, in den Salzstollen des Sandlings gelagert. Gegen Ende des Krieges befahlen die Fanatiker des Naziregimes, diese durch Sprengung der Stollen zu zerstören. Unter größter Lebensgefahr verhinderten dies die Bergleute und retteten so unschätzbare Kunstwerke vor der Vernichtung. Viele Museen der Welt wären heute wesentlich ärmer, hätten diese Menschen nicht ihr Leben dafür riskiert.“
Ausgangspunkt für eine Besteigung des Sandling ist der Parkplatz nahe dem ehemaligen Gasthof Sarsteinblick in der Altausseer Ortschaft Waldgraben. Erstes Wegziel ist die LambacherHütte.DerWeg windet sich abwechslungsreich durch Mischwald, häufig unterbrochen von Lichtungen und kleinen Wiesen.
Bergsturz
Als besondere akustische Würze plätschern munter kleine Bächlein den Weg entlang. Manchmal benutzen sie auch die Wanderroute für ihren Weg talwärts. Gutes Schuhwerk ist angebracht. Mehrere Male heißt es, wie ein Akrobat auf Steininseln zu balancieren, um den Sandlingbach zu überqueren. Ein sehr abwechslungsreiches Dahingehen. Schließlich wird die Vordere Sandlingalm erreicht. Friedlich weiden die Kühe – gänzlich unbeeindruckt von der mächtigen Westwand des nahen Sandlingmassivs. Fast 1000 Jahre lang wird sein Inneres bereits ausgehöhlt und aus zahlreichen Bergwerksstollen wertvolles Salz gefördert. Vielleicht war dies ein Mitauslöser, dass sich im September 1920 ein gewaltiger Bergsturz ereignete. Unvorstellbare neun Millionen Kubikmeter Gestein und damit ein Teil der gesamten Sandlinger Westwand, donnerten in die Tiefe. Ein riesiges Meer an Schutt und haushohen Kalkblöcken zeugt noch heute von dieser zerstörerischen Urkraft.
Vor dem Aufstieg machen wir noch einen 15-minütigen Abstecher auf die Lambacher Hütte. Die großzügige Terrasse mit ausgezeichnetem Rundumblick ist der perfekte Rastplatznachdemeineinhalbstündigen Aufstieg. Die Hütte ist zwar nicht bewirtschaftet, ein Kühlschrank als „Flüssigtank-