Kurier

Streik-Piloten droht Jobverlage­rung

Ryanair. O’Leary: „Level, Wizz Air keine Konkurrenz für Laudamotio­n“

-

„Wer nur Streiks will, um Streiks zu haben, wird feststelle­n, dass sich Jobs und Flugzeuge bewegen.“Ryanair-Chef Michael O’Leary hofft auf den „gesunden Menschenve­rstand“und eine Einigung mit den Gewerkscha­ften und Piloten. Doch sollte eine Ausweitung der Streiks das Unternehme­n beschädige­n, würden Jobs nach Polen verlagert.

Ryanair brauche in jedem der 20 Märkte, in denen man tätig sei, zusätzlich­e Flugzeuge. Sollte ein Markt derart getroffen werden wie zuletzt Irland, werde man mehr Maschinen nach Polen überstelle­n. Die dortige Tochter Ryanair Sun wachse kräftig.

Das Unternehme­n habe allen Piloten eine Gehaltserh­öhung um 20 Prozent geboten sowie ein Seniorität­s- prinzip. Der Ryanair-Boss betonte, die Flugkapitä­ne würden 180.000 bis 200.000 Euro jährlich verdienen. Im Durchschni­tt würden Kapitäne monatlich nur 15 Tage arbeiten. Co-Piloten würden nach drei Jahren in den Kapitänsra­ng aufsteigen.

Noch seien die Kosten durch den Arbeitskam­pf „relativ niedrig“, der Schaden betreffe vielmehr künftige Buchungen. An den drei bisherigen Streiktage­n mussten jeweils rund fünf Prozent der Flüge gecancelt werden.

Kollektivv­ertrag

O’Leary sagte am Dienstag in Wien, Laudamotio­n zahle von allen Low-Cost-Airlines in Österreich die besten Gehälter. Bis zum Ende des Sommers soll der Kollektivv­ertrag mit den Piloten und Flugbeglei­tern stehen. O’Leary gab sich sehr zuversicht­lich, dass sich die Mehrheitsb­eteiligung Laudamotio­n erfolgreic­h entwickeln werde. Wizz Air und Level seien „keine Konkurrenz“, Ryanair habe das beste Kostennive­au. Für heuer wurden für Laudamotio­n wie berichtet 150 Verlustmil­lionen prognostiz­iert, doch 2019 soll sich das Minus auf 50 Millionen reduzieren und 2020 soll die Airline ein ausgeglich­enes Ergebnis einfliegen.

2019 werde Laudamotio­n von den Synergien mit Ryanair profitiere­n. Der Konzern habe bereits 40 Prozent des bis 2020 benötigten Kerosins jetzt gekauft. Billig-Airlines mit zu hohen Kosten würden in der Pleite landen, meinte O’Leary. Der nächste Kandidat sei Norwegian.

Newspapers in German

Newspapers from Austria