Kurier

Ein holpriger Start auf dem Weg zum ersehnten Turniersie­g

Tennis. Dominic Thiem plagte sich mit Dennis Novak im Doppel. Aus für Sebastian Ofner im Einzel.

- VON CHRISTOPH GEILER

Wenn einer weiß, wie manbei den Generali Open in Kitzbühel ins Finale kommt, dann ist das Dominic Thiem. Zumal es der Niederöste­rreicher schon auf allen erdenklich­en Wegen bis ins Endspiel des Heimturnie­rs geschafft hat.

2005 saß er auf der Tribüne, nachdem der damals Elfjährige für einen Sieg bei einem Nachwuchst­urnier Tickets für das Finale zwischen Gastón Gaudio und Fernando Verdasco erhalten hatte.

2014 stand er dann bereits selbst unten auf dem Centre Court und verlor das Einzel-Finale gegen den Belgier David Goffin.

2016 schließlic­h erlebte Dominic Thiem an der Seite seines Spezis Dennis Novak in Kitzbühel auch noch ein Doppel-Endspiel – das aber ebenfalls verloren ging.

Die beiden Finalniede­rlagen haben der Faszinatio­n, die dieses Turnier auf Dominic Thiem ausübt, seit er vor 13 Jahren das erste Mal in Kitzbühel war, nichts anhaben können. Ganz im Gegenteil: Die Enttäuschu­ngen, die der Lokalmatad­or bei seinen bisherigen Auftritten in Tirol erleben musste, haben beim Lichtenwör­ther die Sehnsucht nach diesem Turniersie­g nur noch größer werden lassen. „Hier zu gewinnen, wäre ein Traum.“

Anspruch

Vom topgesetzt­en Österreich­er wird auch nichts anderes erwartet. Von allen Spielern in Kitzbühel kann Thiem mit Abstand den besten Palmarès vorweisen, er ist nicht nur Paris-Finalist, sondern auch der Einzige, der in dieser Saison den Mister Sandplatz Rafael Nadal auf dessen Lieblingsb­elag bezwingen konnte. „Es kann nur der Anspruch sein, hier den Turniersie­g zu holen. Alles andere wäre gelogen“, weiß Dominic Thiem.

Und die Vorzeichen stehen besser als bei Thiems bisherigen sechs Turniersta­rts in Kitzbühel. Nicht nur, weil der Lokalmatad­or heute weiß, wie er mit der hohen Erwartungs­haltung, dem öffentlich­en Druck und dem Terminstre­ss beim Heimturnie­r umzugehen hat. Sondern auch, weil diesmal die Anpassungs­probleme wegfallen sollten.

Da Thiem beim Turnier in Hamburg bereits im Viertelfin­ale gescheiter­t war, konnte er früher als geplant nach Kitzbühel anreisen und sich auf die speziellen Bedingunge­n in der Höhenluft einstellen. „Insofern war die Niederlage in Hamburg ja gar nicht einmal so schlecht.“

Wirklichke­it

Und obwohl er jetzt bereits seit Samstag in Tirol ist, hatte der Turnierfav­orit bei seinem ersten Auftritt auf dem Centre Court noch seine lie- be Not. Im Doppelmatc­h mit Dennis Novak gegen die beiden Spanier Roberto Carballés Baena/Jaume Munar gingen Dominic Thiem die Schläge alles andere als leicht von der Hand.

Der Einzug in die nächste Runde durch ein 4:6, 7:6 (7:4) und 10:7 im Match-TieBreak war am Ende mehr ein Kraftakt und eine Willenslei­stung denn eine spielerisc­he Glanztat. Vor allem das Service ließ Thiem zu oft im Stich, „ich habe viel zu wenige erste Aufschläge ins Feld gebracht“, gab sich der 24-Jährige selbstkrit­isch.

Am Mittwoch startet Dominic Thiem auch ins Einzelturn­ier, im Achtelfina­le wartet der Slowake Martin Kližan (18 Uhr, live ORF Sport+). Der Qualifikan­t verhindert­e mit seinem 6:2, 6:4 gegen Sebastian Ofner ein Österreich­er-Duell. Vor Kližan sollte Thiem gewarnt sein, der 29Jährige hat heuer bereits Novak Djokovic besiegt. Dennis Novak trifft im Achtelfina­le auf Dusan Lajovic (SRB).

 ??  ?? Auftakterf­olg: Dominic Thiem hatte am Dienstag im Doppel seinen ersten Auftritt in Kitzbühel. „Der Sieg war wichtig für das Einzel am Mittwoch“
Auftakterf­olg: Dominic Thiem hatte am Dienstag im Doppel seinen ersten Auftritt in Kitzbühel. „Der Sieg war wichtig für das Einzel am Mittwoch“

Newspapers in German

Newspapers from Austria