Initiative will Michaelerplatz neu
Dialog. Nach Umgestaltung der Herrengasse schließen sich Anrainer dieses Platzes zusammen
Der Michaelerplatz, argumentieren seine Anrainer, sei einer der wichtigsten Plätze der Stadt. Liegt er doch zwischen Hof burg, Kohlmarkt und Herrengasse, befindet sich hier doch das Looshaus ( als erstes Haus der Moderne) oder das Palais Herberstein (das bis vor Kurzem das legendäre Café Griensteidl beheimatete). Und auch schon in der Römerzeit habe sich hier ein wichtiges Straßenkreuz befunden.
Doch gerade dieser Platz, argumentieren die Anrainer weiter, sei überhaupt kein Platz. Er sei nur ein Verkehrsknotenpunkt, sei dreckig und uneben, habe keine Lebensqualität. Auch Besucherbefragungen der Burghauptmannschaft hätten ergeben, dass die Mehrheit der Gäste den Michaelerplatz nicht einladend findet.
Ideen sammeln
Die Initiative „Michaelerplatz plus“möchte das nun ändern und stellte am Dienstag ihr Projekt vor. Auf dem Podium saßen Wolfgang Spitzy, der schon bei der Neugestaltung der Herrengasse federführend war, Burghauptmann Reinhold Sahl, Pater Erhard Rauch von der Pfarre St. Michael und Flo- rian Jonak, Sprecher der Einkaufsstraßen Kohlmarkt und Graben.
Fertiges Konzept gibt es noch keines. Die Initiative fordert die Bewohnerinnen und Bewohner auf, ihre Ideen einzubringen. Auf der Homepage michaelerplatz.at können sie das ab sofort tun. Ein paar Vorschläge haben die Anrainer aber bereits: Eine einheitliche Ebene würde dem Platz helfen, meinen sie. Sowie ein anderer Bodenbelag. Und auch dem hohen Verkehrsaufkommen stehen sie kritisch gegenüber.
Pater Rauch wünscht sich zudem einen richtigen Kirchenvorplatz. „Wir haben derzeit so wenige Hochzeiten bei uns, weil vor der Kirche einfach kein Platz ist“, sagt er. Und weil der ganze Platz abschüssig sei und sich im Laufe des Tages der Dreck, das Abwasser und der Unrat der Pferde vor der Kirche sammeln würden. Apropos sammeln. Ideen sammeln, werde man nun drei, vier Monaten lang. Im Anschluss will die Initiative einen Vorschlag professionell ausarbeiten lassen. Dieser soll dann den entscheidenden Stellen vorgelegt werden. Wann genau, darüber halten sich die Anrainer noch bedeckt.
Im Büro der Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) begrüßt man das Vorgehen. Man habe bei der Herrengasse gut miteinander kooperiert. Im Büro von Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) steht man dem Projekt verhaltener gegenüber: „Für solche Themen gibt es Ausschüsse und Kommissionen. Da kann die Initiative aber gerne vorstellig werden.“