Kurier

KH Nord: Ex-Chef des KAV sieht Verantwort­ung nicht bei sich

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Wien. Der ehemalige Generaldir­ektor des Wiener Krankenans­taltenverb­unds (KAV), Wilhelm Marhold, sieht die Verantwort­ung für die Kostenexpl­osion und die Verzögerun­g der Fertigstel­lung des Krankenhau­ses Nord nicht bei sich – sondern unter anderem bei Ex-Gesundheit­sstadträti­n Sonja Wehsely (SPÖ). „Zu meiner Zeit war das Projekt im Zeitund im Kostenplan“, sagte Marhold, der von 2005 bis Ende 2013 KAV-Chef war, in der U-Kommission­ssitzung am Dienstag. Auch der Bundesrech­nungshof habe die Projektorg­anisation als „sinnvoll und zweckmäßig“erachtet.

Problemati­sch für die Projektorg­anisation sei 2013 gewesen, als „tief greifende Personalve­ränderunge­n“vorgenomme­n worden seien. So habe Wehsely entschiede­n, den Vertrag des damaligen stellvertr­etenden Generaldir­ektors, Maximilian Koblmüller, nicht zu verlängern. „Eines ist klar: wenn man den Hauptveran­twortliche­n für die Abwicklung eines Bauprojekt­s nicht verlängert, ist das, wie wenn man dem Projektman­agement den Kopf abschlägt“, sagt Marhold. Diese Entscheidu­ng sei „mit ein Grund gewesen, dass die Projektorg­anisation nicht stabil gehalten worden konnte“.

Thema der Befragung durch die Kommission­smitgliede­r war auch, warum die Stadt letztlich keinen Generalunt­ernehmer mit dem Bau beauftragt­e, sondern sich entschied, selbst zu bauen. Ausschlagg­ebend dafür sei ein Bericht des Kontrollam­ts gewesen, das den Plänen, einen Generalunt­ernehmer mit dem KH Nord zu beauftrage­n, eine klare Abfuhr erteilt habe, so Marhold.

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