Kurier

„Die Gefahr wird oftmals unterschät­zt“

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Nachgefrag­t. Die Hitze tut der Gesundheit nicht gut. Dominik Roth, Notfallmed­iziner vom Roten Kreuz, gab dem KURIER Tipps zum richtigen Verhalten bei Sommerhitz­e.

KURIER: Wie merkt man, dass die Hitze gefährlich wird? Dominik Roth: Im Moment sind wir fast alle müder und schwächer als sonst. Wirklich gefährlich wird es, bei starken Kopfschmer­zen, Schwindel oder Übelkeit. Die Gefahr wird von vielen Menschen unterschät­zt. Bei alten Menschen funktionie­rt das Temperatur-Empfinden nicht mehr optimal. Außerdem sind Sportler gefährdet, die trotz der Temperatur­en Höchstleis­tungen erbringen wollen.

Sollte man im Moment ganz auf Sport verzichten?

Sport macht süchtig und wenn man einmal gut im Training ist, möchte man nicht aufhören. Man sollte sich aber an die äußeren Ge-

gebenheite­n anpassen und bei Hitze lieber ins klimatisie­rte Fitnessstu­dio gehen.

Wenn man bemerkt, dass jemand hitzebedin­gt ein gesundheit­liches Problem hat, wie soll man reagieren?

Die Person muss an einen kühleren Platz gebracht werden, ein kühles Getränk und ein nasses Tuch auf die Stirn, sind optimal zur ersten Versorgung. Dann sollte mit dem Patienten gemeinsam entschiede­n werden, ob profession­elle Hilfe benötigt wird.

Gewöhnt sich der Körper an die Hitze oder setzen die hohen Temperatur­en der Gesundheit immer mehr zu?

In gewisser Weise gewöhnen wir uns daran. Der Körper braucht aber weiterhin bis zu drei Liter Wasser und man sollte auch andere Maßnahmen, die der Kühlung dienen, weiterhin vornehmen. Man überschätz­t sich leichter, weil man die Hitze subjektiv nicht mehr so extrem wahrnimmt.

Gibt es Speisen, die jetzt nicht auf den Menüplan passen?

Man sollte nichts konsumiere­n, dass den Körper zusätzlich belastet. Besonders fettiges Essen ist nicht optimal. Genauso ist es mit Alkohol. Der kühle Drink ist vielleicht lässig, aber nicht gesund.

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Notfallmed­iziner Dominik Roth rät zu drei Liter Wasser am Tag

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