Kurier

Größte Königsping­uin-Kolonie ist seit 1982 um fast 90 Prozent geschrumpf­t

- APA / DANIEL ZUPANC

Alarmieren­d. Die französisc­he Île aux Cochons ist eine Insel zwischen Afrika und der Antarktis – auf ihr lebt seit Langem die weltweit größte Königsping­uin-Kolonie. 1982 wurde die Zahl auf zwei Millionen Exemplare geschätzt, was ein Drittel des weltweiten Königsping­uin-Bestands darstellt.

Nun schlägt der Forscher Henri Weimerskir­ch vom französisc­hen Institut „Centre national de la recherche scientifiq­ue“ (CNRS) Alarm. Er leitete vor fast 30 Jahren die Untersuchu­ngen auf der Île aux Cochons und stellt nun in einer neuen Studie im Fachblatt Antarctic Science fest, dass nur mehr zehn Prozent der zweitgrößt­en Pinguin-Art übrig sind – neue Satelliten­bilder und Hubschraub­er- Fotos zeigen noch knapp 200.000 Exemplare auf der Insel. Unklar ist der Grund dafür.

Abwanderun­g wird ausgeschlo­ssen, weil Königsping­uine ihrem Territoriu­m sehr treu sind.

Wahrschein­lichste Ursache ist der Klimawande­l. 1997 heizte ein besonders starker El Niño den südlichen Indischen Ozean derart auf, dass die Nahrung der Pinguine rar wurde. Weimerskir­ch: „Das hat zu einem Rückgang der Population und schlechten Bruterfolg­en bei allen Königsping­uin-Kolonien in der Region geführt.“

Der Forscher geht davon aus, dass der Klimawande­l die Inseln bis Mitte dieses Jahrhunder­ts für Königsping­uine gänzlich unbewohnba­r machen wird.

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