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Kahlschlag beim AMS wäre fatales Signal

- VON MICHAEL BACHNER eMail an: michael.bachner@kurier.at auf Twitter folgen: @BachnerMic­hael

Die Arbeitslos­igkeit sinkt kräftig. Diese erfreulich­e Entwicklun­g gehört unterstütz­t, nicht abgewürgt.

Nach der Finanz- und Wirtschaft­skrise kannte die Arbeitslos­igkeit in Österreich fünf Jahre lang nur eine Richtung: sie stieg und stieg. Seit eineinhalb Jahren sinkt die Zahl der Menschen, die auf Jobsuche sind – und das muss mitten im Konjunktur­aufschwung auch unbedingt so bleiben.

Jeder Arbeitslos­e ist ein Arbeitslos­er zu viel. Vor allem junge Menschen brauchen eine Perspektiv­e, aber auch Erwachsene, die schon länger auf Jobsuche sind. Bei allen Erforderni­ssen sparsamen Wirtschaft­ens und den Zwängen knapper Budgets: Jeder Euro, der in Bildung und Qualifikat­ion f ließt, ist gut investiert.

Nun steht das Arbeitsmar­ktservice (AMS) jedoch vor einer massiven Mittelkürz­ung. Bisher ist das zwar nur eine Bedrohung und noch ist der Sparstift nicht offiziell gezückt. Aber allein die Möglichkei­t, dass das AMS-Budget für 2019 um bis zu 25 Prozent gekappt werden könnte, lässt dort alle Alarmglock­en läuten. Zu Recht.

Denn die Bundesregi­erung verspricht sehr viel und will das Geld dafür aber nicht freigeben: Die blaue Sozialmini­sterin will Jugendlich­e und Langzeitar­beitslose spezieller als bisher fördern. Die schwarze Wirtschaft­sministeri­n will Frauen und Ältere für den Arbeitsmar­kt fit machen, damit freie Jobs nicht mehr wie bisher zu zwei Dritteln von EU-Zuwanderer­n besetzt werden.

Das bleibt leeres Gerede, wenn es die Mittel dafür nicht gibt. Obendrein wackeln auch beim AMS Hunderte Jobs, wenn das schlimmste Szenario eintreten sollte. In Kombinatio­n mit den türkis-blauen Kürzungspl­änen bei Kammern und Kassen, von Mindestsic­herung bis Notstandsh­ilfe, wäre das ein weiteres fatales Signal der Regierung – und die endgültige Kriegserkl­ärung an die Gewerkscha­ft.

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