Kurier

Eskalation nach Wahltag

Scharfe Munition. Armee schießt auf Demonstran­ten

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Schon am Dienstag, einen Tag nach den Präsidents­chafts- und Parlaments­wahlen, waren in der Hauptstadt Harare Polizisten mit Wasserwerf­ern in Stellung gegangen. Am Mittwoch stiegen die Spannungen von Stunde zu Stunde. Und dann kam die Armee, um mit scharfer Munition auf Demonstran­ten zu schießen. Zunächst war die Rede von mindestens drei Toten. Zuvor hatten EU-Beobachter erhebliche Mängel bei der Wahl beanstande­t.

Im Rennen um das höchste Amt im Staat beanspruch­en zwei Kandidaten den Sieg. Nach dem ersten Urnengang nach der Absetzung von Langzeit-Herrscher Robert Mugabe, 94, meinte dessen Nachfolger von der regierende­n Partei ZANU-PF, Emmerson Mnangagwa, 75, er erhalte „extrem positive“Daten. Sein um 35 Jahre jüngerer Herausford­erer von der opposition­ellen MDC, Nelson Chamisa, verkündete einen „haushohen“Triumph. „Wir haben die Wahl des Volkes gewonnen und werden das verteidige­n“, sagte er und spielte auf Manipulati­onen an.

EU stellt Wahl infrage

Anhänger des 40-Jährigen demonstrie­rten am Mittwoch vor dem Hotel in Harare, in dem die Ergebnisse verkündet werden sollten. Jene für die Präsidents­chaftswahl sollen sich noch verzögern, hieß es. Hinsichtli­ch der Parlaments­wahl lagen die Ergebnisse für 153 der insgesamt 210 Sitze dagegen bereits vor. Demnach gewinnt die ZANU-PF 110 und erhält so die absolute Mandatsmeh­rheit.

EU-Wahlbeobac­hter sprachen von „Beeinfluss­ungen, sanften Einschücht­erungen, Druck und Zwang, um ein Votum zugunsten der Regierungs­partei sicherzust­ellen“. Die Südafrikan­ische Entwicklun­gsgemeinsc­haft (SADC) erklärte in ihrem Bericht den Urnengang für „friedlich und ordentlich“.

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Mnangagwa von der regierende­n Partei ZANU-PF sieht sich schon als Präsident

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