Spur frei für den Aufreger
Auffallen um jedes Mittel. So lässt sich der erneute Vorstoß von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou zusammenfassen.
Maria Vassilakou kämpft weiter für die City-Maut. Überraschend dabei: In der von ihr beauftragten Studie ist die Grenze für die Maut schon am Gürtel geplant und nicht wie ursprünglich an der Stadtgrenze. Das lässt den Schluss zu: Vassilakou will nicht nur Pendler aus NÖ abhalten mit dem Auto nach Wien zu fahren, auch die Wiener aus den Außenbezirken sollen zur Kasse gebeten werden, wenn sie in die Innenstadt fahren wollen. Sie selbst betont aber, dass sie weiterhin an der wienweiten Maut festhält
Dass Bürgermeister Michael Ludwig bereits vor Wochen bekräf- tigt hat, dass die City-Maut unter seiner Führung nicht kommt – geschenkt. Dass diese Aufregung damit eine künstliche ist – einkalkuliert. Dass sich ref lexartig halb Wien samt Autofahrerklubs aufregen werden – umso besser.
Vassilakou verfolgt ein anderes Ziel. Der Anti-Autokurs mobilisiert die engste Kernwählerschaft, niemand steht so für diese Politik wie Vassilakou selbst. Das ist auch ein Signal an die eigene Partei – waren doch zuletzt immer wieder Gerüchte aufgekommen, Vassilakou könnte amtsmüde sein. Steigt sie bei der Wahl 2020 allerdings wirklich in den Ring, wird es mehr brauchen als nur das Aufregerthema Verkehr. Denn die Zustimmung zu den Grünen war in Wien schon einmal höher.
elias.natmessnig@kurier.at