Kurier

Schmusekat­zen sind anmutige Freigeiste­r

Aktionstag. Schnurrend­e Haustiere wirken beruhigend. Sie haben ein Recht auf ein erfülltes Leben

- VON HEDWIG DERKA

Katze und Mensch sind seit Jahrtausen­den ein Team. Die Freundscha­ft bahnte sich im alten Ägypten an, als sich die Fleischfre­sser als Mäuse- und Rattenfäng­er in den Siedlungen beliebt machten. Heute zählen Katzen zu den Stars unter den Haustieren. In Österreich wird ihre Zahl auf 1,6 Millionen geschätzt.

Am 8. August ist Weltkatzen­tag – 2002 vom Internatio­nal Fund for Animal Welfare ins Leben gerufen. Die global tätige Tierschutz­organisati­on wollte damit auf das Leid streunende­r Vierbeiner sowie auf die Situation der vom Aussterben bedrohten Wild- und Großkatzen aufmerksam machen. KURIERTier­coach Katharina Reitl nimmt den alljährlic­hen Aktionstag zum Anlass, um die Vorzüge der Individual­isten daheim hervorzuhe­ben.

Große Augen, Stupsnase, tollpatsch­ige Pfoten: Katzenbaby­s erfüllen das Kindchensc­hema perfekt. Ausgewachs­en zeigen sich die Nachfahren von Felis silvestris elegant und anmutig. „Katzen haben Charme durch Schönheit und ihre Bewegungen“, sagt Hundebesit­zerin Reitl. Seit Beginn des 20. Jahrhunder­ts werden Rassen aus der Haus- katze herausgezü­chtet; bis zu 60 sind es derzeit. Am weitesten verbreitet ist die Europäisch Kurzhaar, die zu den ruppigsten Charaktere­n unter den Kuscheltie­ren zählt.

„Katzen sind sehr selbst- bestimmte Lebewesen. Sie machen einfach ihr Ding“, schließt sich die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn einem bekannten Spruch des deutschen Schriftste­llers Kurt Tucholsky (1890–1935) an: „Die Katze ist das einzige vierbeinig­e Tier, das dem Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche aber nichts dafür zu tun.“

Tatsächlic­h hängen gerade Freigänger meist mehr an ihren Gewohnheit­en als an ihrem Besitzer. Im Gegensatz zum Rudeltier Hund brauchen die sozialen Einzelgäng­er selten eine fixe Bezugspers­on. Die Mensch-Tier-Bindung kann trotzdem sehr eng sein – vor allem wenn die Katze es will. Und das teilt sie eindeutig mit: In der Körperspra­che kommunizie­ren Katzen sehr direkt. In der Lautsprach­e sind die Feliden eher leise. „Außer den Siamkatzen reden sie meist nicht viel“, sagt der Zoodoc. Das Schnurren hat übrigens – wie das Streicheln – einen positiven Effekt: es wirkt beruhigend auf Herz und Gemüt. Zweifelsoh­ne können Katzen glücklich machen. Reitl betont aber: „Es geht immer darum, dem Haustier ein erfülltes Leben zu bieten.“

 ??  ?? Glücksgefü­hle mit Katzen: Babys sind süß, erwachsene Tiere elegant
Glücksgefü­hle mit Katzen: Babys sind süß, erwachsene Tiere elegant

Newspapers in German

Newspapers from Austria