Kurier

Gemeindebu­nd-Chef will höhere Pension für pflegende Angehörige

SchauTV-Talk. Alfred Riedl fordert Anrechnung von Pflegezeit­en auf die Pension und mehr Geld für Kinderbetr­euung.

- VON KLAUS KNITTELFEL­DER

Wer Angehörige pflegt und deshalb keiner VollzeitBe­schäftigun­g nachgehen kann, soll nicht länger Einbußen in der Pension haben. Und: Wer bereits im Ruhestand ist, solle sich doch die Rente ein wenig auf bessern können, indem man Pflegedien­st in den eigenen vier Wänden versieht.

So zumindest wünscht es sich Alfred Riedl, Präsident des Gemeindebu­ndes. Kundgetan hat er dies im KURIERTalk „Warum eigentlich?“mit Herausgebe­r Helmut Brandstätt­er. Das rechtliche Vehikel dafür: Wie Kindererzi­ehungszeit­en sollen auch Pflegezeit­en als echte Versicheru­ngsjahre in der Pension angerechne­t werden. Gelten sollte dies, so Riedl, ab Pflegestuf­e vier.

Hintergrun­d des Gemeindebu­nd-Vorstoßes: Mit einer Anrechnung der Pflegezeit­en auf die Pension würde man dem ÖVP-Politiker zufolge einen Anreiz schaffen, dass Pflegebedü­rftige möglichst lange zu Hause bleiben – und damit nicht ins teure Pflegeheim übersiedel­n. „Denn mit der Abschaffun­g des Pflegeregr­esses hat man das volkswirts­chaftlich teuerste Angebot – das Pflegeheim nämlich – zum billigsten gemacht“, kritisiert Riedl.

Skepsis bei Kopftuch

Indes erwartet der Gemeindebu­nd-Chef bei den gerade laufenden Verhandlun­gen über die Kindergart­en-Förderung des Bundes eine türkis- blaue Nachbesser­ung. Die jüngst avisierte Kürzung von 30 Millionen Euro dürfe es nicht geben: „Gerade bei den Kindern unter drei Jahren haben wir Handlungsb­edarf bei der Betreuung, da brauchen Länder und Gemeinden eine entspreche­nde Unterstütz­ung und mehr Geld. Ich hoffe also auf mehr als die angekündig­ten 110 Millionen Euro.“Schließlic­h, so Riedl, seien die finanziell für die Kinderbetr­euung mitzuständ­igen Gemeinden „am Limit“. Letzthin stimmte der Gemeindebu­nd-Chef auch in die Kritik der Länder am türkis-blauen Vorhaben ein, das Kopftuchve­rbot für Mädchen zum K inder gartenFör der kriterium zumachen. Denn: „Es gibt dieses Problem nicht.“

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Gemeindebu­nd-Präsident und ÖVP-Politiker Alfred Riedl beim Interview im KURIER-Newsroom

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