„Spekulanten sind fast ausschließlich männlich“
Hohes Risiko. Wer der Börsenspielsucht verfällt
Traden – mit Derivaten,Terminkontrakten und das alles mit hohem Hebel, sprich: extremem Risiko, das eingesetzte Geld zu verlieren, aber auch der Chance, viel zu gewinnen, zieht ganz bestimmte Menschen an. „Das machen fast ausschließlich Männer“, sagt Arkadius Materla, beim Broker GKFX zuständig für Deutschland und Österreich.
Das Investmenthaus, seit 2011 am deutschen Markt präsent, bietet nur hoch-spekulative Produkte an. „Um unsere Kunden vor sich selbst zu schützen, offerieren wir aber auch Schulungen und geben psychologische Tipps“, betont Marterla. Denn: „Trader scheitern nicht an den Märkten, sondern an sich selbst“, ist er überzeugt. Der typische Kunde von GKFX sei Mitte 30 und männlich. Die Berufe der Spekulanten seien breit gestreut. „Wir haben Handwerker ebenso als Kunden wie Akademiker“, erklärt Materla. Der Reiz liege im „Hoch- spekulativen“, traden sei für viele wie Computer spielen. Der Gaming-Faktor zähle. Aber gerade hier müsse man aufpassen und GFKX warne die Kunden auch vor falschen Reaktionen. Wer sein Geld verliere, versuche meist sein Konto wieder aufzufüllen und spekuliere weiter und weiter. „Aus Frust stecken sie dann noch mehr Geld in das Finanzprodukt, mit dem sie alles verloren haben“, erzählt der Broker von Erfahrungen mit Kunden. Man müsse auch rechtzeitig den Stopp-Knopf drücken können.
Aber nicht nur Verluste können falsche psychologische Reaktionen auslösen, auch Gewinne können das. „Der erste Gewinn ist super, der zweite langweilig und der dritte fast schon uninteressant“, beschreibt Materla die Reaktionen der Kunden. Mit jedem Gewinn steige der Risikoappetit, um neue Spannung ins Spiel zu bringen. Auch weise GFKX die Kunden auf das Risiko hin.