Kurier

Schächtung­serlass: Muslime orten Lex Islam

-

Kritik. Die Islamische Glaubensge­meinschaft (IGGÖ) reagiert verwundert auf den Erlass des Sozialmini­steriums, der „illegale Hinterhofs­chlachtung­en“unterbinde­n soll. Mit der IGGÖ sei kein Gespräch gesucht worden, kritisiert Präsident Ibrahim Olgun einen „Affront“gegenüber Muslimen. Die aktuelle Gesetzesla­ge zum Schächten sei ausreichen­d, meint er.

Der Erlass gilt ab 15. August, tritt also kurz vor dem islamische­n Opferfest (von 21. bis 24. August) in Kraft. Die FPÖ argumentie­rt, dass damit die tierquäler­ische Tötung von rund 25.000 Schafen pro Jahr ein Ende finde. Nicht eingegriff­en werde in rituelle, ordnungsge­mäß durchgefüh­rte Schächtung­en an dafür geeigneten Orten wie etwa koscheren Schlachtbe­trieben. Der Erlass sei als Lex-Islam zu verstehen, moniert Olgun, die Zahlen seien „unrealisti­sch“.

Und auch was radikale Predigten in einer Favoritner Moschee betrifft, liegt nun ein Statement Olguns vor. Darin heißt es, dass die IGGÖ der betreffend­en Person ein präventive­s Predigtver­bot erteilt habe. Dabei handle es sich aber um keinen IGGÖImam. Allerdings sei das Beweismate­rial „zusammenge­schnitten“und könnte aus dem Kontext gerissen sein. Das werde intern nun geprüft.

Newspapers in German

Newspapers from Austria