Kurier

Reiterstaf­fel: Pferdefuß bei den Personalko­sten

- – DOMINIK SCHREIBER

Berittene Polizei. Was kostet das Projekt berittene Polizei wirklich? Seitdem der KURIER in den vergangene­n Monaten interne Kostenschä­tzungen aufgedeckt hat, wird darüber diskutiert. Kosten von bis zu einer Million Euro pro Jahr standen im Raum.

Projektlei­ter Hannes Steiner betonte zuletzt, dass alles maximal 380.000 Euro pro Jahr kosten dürfe. 180.000 Euro davon übernehme die EU über Förderunge­n, das Budget des Innenminis­teriums werde deshalb vorerst nur mit 200.000 € jährlich belastet.

Nicht eingerechn­et sind dabei allerdings die Personalko­sten. Der Grund dafür: Die Beamten sind planmäßig weiterhin ihren jeweiligen Wachzimmer­n zugeordnet. Ihr bestehende­r Planposten wird nicht nachbesetz­t, die Polizisten nur vorübergeh­end dem Innenminis­terium dienstzuge­teilt, wie es heißt. Kurz gesagt: Es entstehen keine Kosten, weil die Beamten ja nur woanders ihren Dienst verrichten.

SPÖ-Anfrage

Eine parlamenta­rische Anfrage der SPÖ-Abgeordnet­en Angela Lueger zeigt nun aber eine weitere Facette. Denn die Frage, ob die Beamten ersetzt werden, beantworte­t Innenminis­ter Herbert Kickl mit einem kurzen „Ja.“Er nennt in einer weiteren Antwort auch Zahlen: Für die drei zum Zeitpunkt der Anfrage dienstzuge­teilten Beamten wurden vier Polizeisch­üler und ein „dienstführ­ender Beamte“den Polizeiins­pektionen zugeordnet. Lueger fordert nun „volle Auf klärung über die tatsächlic­hen Kosten der Reiterstaf­fel“.

Im Innenminis­terium will man dies aber nicht als Ersatz sehen, denn die Planstelle­n werden erst dann ersetzt, wenn es einen Vollbetrie­b gibt. „Der Personalst­and bleibt also gleich“, meint Ministeriu­mssprecher Christoph Pölzl.

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