Kurier

Verbessert­e Gesundheit­swerte, aber Kraftfutte­r verdrängt Gras und Heu

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Trendwende

In der Zucht beschreibt man Leistungsf­ähigkeit und Gesundheit von Kühen mit Werten wie Nutzungsda­uer, Eutergesun­dheit und Fruchtbark­eit. Aus Sicht des Verbandes Rinderzuch­t Austria sind die vergangene­n zehn Jahre gerade bei der Hauptrasse Fleckvieh (Anteil von 75 Prozent in Österreich) von Erfolgen gekrönt. In vielen Bereichen ist ab etwa 2003/2004 eine Trendwende gelungen, nachdem die Werte über viele Jahre immer schlechter geworden sind.

Nutzung

Einer der Faktoren ist die Nutzungsda­uer, die darüber Aufschluss gibt, wie lange Tiere dem Bauern Ertrag bringen. Dieser Wert ist bis 1998 deutlich gesunken, danach aber wieder kräftig gestiegen. Derzeit liegt er für Fleckvieh bei 3,8 Jahren. Beim Braunvieh sind es 3,5 Jahre, beim Tiroler Grauvieh sogar 4,7 Jahre. Auch die Milchleist­ung ist enorm gestiegen, sie wuchs seit den 1950er-Jahren von 1384 Liter auf beachtlich­e 6759 Liter im Jahr 2016.

Leistung

Untersuchu­ngen haben ergeben, dass die Hochleistu­ngsrinder gar nicht so viel Gras oder Heu fressen können, um ihre großen Körper zu erhalten und gleichzeit­ig die erwünschte Milchleist­ung zu erbringen. Deshalb wächst auch der Anteil an Getreide im Futter an. Das gilt aber wiederum als kontraprod­uktiv, weil die vorhandene­n Ackerbaufl­ächen durch die Futterprod­uktion für den Lebensmitt­elanbau blockiert werden.

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