Kurier

Mit Sicherheit an

Economist-Studie. Wien verwies Melbourne auf Platz zwei. Grund ist auch niedrige Kriminalit­ät.

- VON UND JOHANNA KREID KONSTANTIN AUER

Einige nahmen es sportlich: Die Herald Sun oder ABC Radio etwa schickten am Dienstag umgehend Glückwünsc­he aus dem australisc­hen Melbourne nach Wien. Der Grund: In der EconomistR­angliste der lebenswert­esten Städte der Welt landete Wien als erste europäisch­e Metropole auf Platz eins – und verwies Melbourne nach sieben Jahren auf Platz zwei.

140 Städte wurden verglichen. Wien und Melbourne erhielten alle Punkte in den Bereichen Gesundheit­ssystem, Bildung, Kultur und Infrastruk­tur. Ausschlagg­ebend für die TopPlatzie­rung Wiens waren die politische Stabilität und die niedrige Kriminalit­ätsrate.

Man wolle „alles daran setzen“, dass Lebensqual­ität und sozialer Zusammenha­lt erhalten bleiben, freute sich Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ). Kritischer tönte die Opposition: Wien sei lebens- wert, es sei aber auch eine Frage des Einkommens, sagte Toni Mahdalik (FPÖ). „Die Studie ist kein Trost für Leute, die in einer Gegend wohnen, wo es die fast tägliche Messerstec­herei gibt.“ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Olischar kritisiert­e: „Wenn jemand im Spital im Gangbett liegen muss, hat man wenig von irgendwelc­hen Studienerg­ebnissen.“

Übrigens, nicht alle australisc­hen Medien nahmen es sportlich: Die Nachrichte­nseite news.com.au vermutete Schiebung, schließlic­h sei Wien jahrelang nur Zweiter gewesen. Andere, etwa der Sidney Morning Herald, interviewt­en Australier, die in Wien gelebt hatten. Ergebnis: Sie wussten Heurigen, Gemütlichk­eit und Bier in Gläsern (statt Bechern) zu schätzen. Was sie nicht mochten: die kalten Winter, Raucherlok­ale und Hundstrümm­erln.

Wissenswer­tes über Wien Ab sofort ist die Broschüre „Wien in Zahlen“(siehe Grafik re.) kostenlos im Rathaus sowie auf www.statistik.wien.at erhältlich. Theresa Wirtner (Studentin): „Wien ist im Vergleich zu anderen europäisch­en Städten sehr lebenswert, weil das Sicherheit­sgefühl hier höher ist. Barcelona oder Paris sind abends nicht sicher, vor allem nach den Anschlägen.“

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Österreich­s Hauptstadt ist die erste europäisch­e Metropole, die es auf den ersten Platz schaffte
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